Ahrensburger Sieg nie in Gefahr
Die Handballerinnen deklassieren in einem einseitigen Endspiel den favorisierten SC Alstertal-Langenhorn mit 29:18
Ahrensburg. Kathrin Herzberg stand einige Minuten nach dem Abpfiff einsam auf dem Spielfeld und hielt mit ihrer kleinen Kamera fest, was auf der Anzeigetafel stand: 29:18 (15:8). Es war, als ob sie es noch immer nicht so recht glauben konnte, dass ihre Frauen-Mannschaft des Ahrensburger TSV im Endspiel des Hamburger Pokalwettbewerbs den favorisierten SC Alstertal-Langenhorn klar bezwungen und damit erstmals den "Pott" gewonnen hatte. Dabei war der Erfolg zu keinem Zeitpunkt in Gefahr: Zu sicher stand die Deckung ihrer nervenstarken und selbstbewusst auftretenden Mannschaft gegen den designierten Oberliga-Meister, der sich ideen- und hilflos präsentierte.
Überragende Spielerin bei den Gästen in der Alstertaler Sporthalle an der Lüttkoppel war Lena Teufel. Die Torfrau zeigte eine hervorragende Leistung und hielt zahlreiche freie Würfe ihrer Gegnerinnen. Insgesamt kam sie auf 24 Paraden, davon allein 15 im ersten Durchgang. "Wir konnten uns von jeder Wurfposition aus darauf verlassen, dass Lena die Bälle hält", sagte Kreisläuferin Nadine Grunwald.
Probleme hatten die Stormarnerinnen lediglich in den ersten Minuten, als sie 0:3 hinten lagen. In der Folgezeit bis zum Seitenwechsel handelten sie sich mit ihrer harten Deckungsarbeit zwar gleich sechs Zeitstrafen ein und mussten zeitweise nur noch mit drei Feldspielerinnen auskommen. Doch auch diese Rückschläge machte der Oberliga-Tabellenzweite wett. Herzberg: "Wir haben nie aufgehört zu kämpfen, uns keinen Hänger erlaubt. Das hat mir gefallen." Erfolgreichste Werferin bei den Gästen war Rückraumakteurin Bianca Schuster, die neunmal einnetzte, achtmal vor der Pause. Bestnoten verdiente sich auch Außenspielerin Melanie Schlüter, die es im Angriff immer wieder an die Kreismitte zog, wo sie zahlreiche Strafwürfe herausholte. In der Deckung löste sie zudem nach der Pause die rotgefährdete Ilka Bernhardt auf der vorgezogenen Position ab und war auch hier sehr stark.
Bei der Siegerehrung streckte zunächst Lena David den Pokal in die Höhe, unter großem Jubel der mitgereisten Fans, die das Spiel zu einer gefühlten Heimpartie gemacht hatten. Die Regisseurin nahm die Trophäe aber auch mit nach Hause. Schließlich sollen die Schüler der Lehrerin in den nächsten Tagen sehen, dass sich gute sportliche Leistungen lohnen können.
Der Pokalerfolg war nach dem 29:17 im Oberligarückspiel bei den Alstertalerinnen bereits der zweite klare Sieg für die Ahrensburgerinnen in dieser Saison gegen ihren neuen Lieblingsgegner. Auch am Freitag, 27. Mai (20 Uhr, Heimgartenhalle), wollen die ATSV-Frauen den Rivalen noch einmal schlagen. Dann kämpfen beide Teams um den Einzug in den DHB-Pokal, diesmal aber in Ahrensburg.
Die weiteren Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Janicke Bielfeldt (4), Carolin Fischer (4/3), Nadine Grunwald, Ilka Bernhardt, Melanie Schlüter (je 3), Lena David (1), Lara Schlizio und Sina Jäger (je 1/1).