Ahrensburg. Was sich schon im vorangegangenen Spiel bei der SG Wilhelmsburg angedeutet hatte, setzte sich für die Handball-Männer des Ahrensburger TSV in Schwerin fort. Der Regionalliga-Aufsteiger verlor trotz einer Vier-Tore-Führung die spielerische Linie und unterlag der zweiten Mannschaft des SV Post Schwerin noch mit 21:24 (12:12).

Spielertrainer Dirk Schimmler, der seine Mannschaft davor gewarnt hatte, den jungen Gegner zu unterschätzen, obwohl dieser in der Vorwoche beim HC Empor Rostock mit 14:44 abgestraft worden war, sprach von einem "schmerzvollen Tiefschlag" im Kampf um den Klassenerhalt. "Wir waren leider nicht ausgeschlafen genug", sagte der Coach, der neben der Einstellung zum Gegner aber auch Disziplinlosigkeiten in der entscheidenden Schlussphase beklagte.

Mit 27 Fehlwürfen und 13 technischen Fehlern waren es die Ahrensburger, die ihrem Kontrahenten den Weg zum Erfolg wiesen. Einzig Torwart Torsten Wild, der 16 Bälle abwehrte, zeigte Normalform. "Der Rückraum war ein Totalausfall", urteilte Schimmler und nahm sich damit auch auch selbst nicht von der Kritik aus. Weil Torjäger Christoph Palder nur dreimal traf und Marc Monich lediglich als sicherer Siebenmeterschütze auffiel, fehlte den Angriffsaktionen der nötige Druck.

Dass der ATSV dennoch die Partie lange Zeit bestimmte und zwölf Minuten vor dem Ende noch mit 20:17 führte, lag an der soliden Deckungsleistung einerseits und den beschränkten Möglichkeiten der Schweriner andererseits. "Wir hätten nur nicht die Geduld im Angriff verlieren dürfen", bemängelte der Trainer, der in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit noch guten Mutes war, als in der Abwehr viele Ballgewinne gelangen und der ATSV auf 17:13 davon zog. Doch in den letzten Minuten sah der Coach von seinen Schützlingen nur noch "Zehn-Sekunden-Angriffe".

Die Mecklenburger ließen sich nicht lange bitten, nutzten ihre Chance und wendeten das Blatt zum eigenen 22:20-Vorteil (56.). Die geschockten Ahrensburger, ohne den verletzten Henning Wollesen angetreten, verkürzten zwar noch einmal, der gestärkten Moral der Schweriner waren sie jedoch nicht mehr gewachsen. "Zum Glück kann die Mannschaft schon am Dienstag beweisen, dass sie mehr kann", sagte Schimmler mit Blick auf das Nachholspiel gegen den TSV Ellerbek (20 Uhr, Heimgartenhalle), das wegen des Asbestalarms vor einer Woche kurzfristig abgesetzt worden war.

Zu befürchten ist jedoch eine weitere Pleite. Da Ellerbeks Trainer Kay Germann seine ehemaligen Schützlinge Christoph Palder, Nils-Oliver Himborn und Florian Schmidt besonders gut kennt, wird der ATSV über Schadensbegrenzung wohl kaum hinauskommen und weiter Richtung Tabellenende abdriften.

Spielverlauf: 1:0, 6:6, 8:8 (19. Minute), 10:8 (22.), 12:12 - 13:12, 17:13 (40.), 18:15, 20:17 (48.), 20:22 (56.), 21:22, 21:24.

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Robert Heinrich (5), Marc Monich (5/davon 4 Siebenmeter), Mathias Behncke (4), Christoph Plader (3), Sascha Burmeister (2), Nils-Oliver Himborn, Dirk Schimmler und Markus Fraikin (je 1).