Regionalliga: Trotz einer 17:15-Führung verliert der ATSV das Nachholspiel noch mit 22:28.

Ahrensburg. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: In der wegen des Asbestalarms in der Heimgartenhalle um anderthalb Wochen nach hinten verlegten Begegnung mit dem TSV Ellerbek kassierten die Handballmänner des Ahrensburger TSV nun also doch die erwartete Niederlage. "Uns hat eine durchschnittliche Leistung gereicht, um zu einem ungefährdeten Erfolg zu kommen", analysierte Gäste-Trainer Kay Germann. Seine junge Mannschaft (Durchschnittsalter: 23,5 Jahre) leistete sich zwar eine Vielzahl überhasteter Fehlversuche. Weil aber der Regionalliga-Aufsteiger seinerseits im Angriff nur eine Effektivität von 41 Prozent erreichte, verlor der ATSV mit 22:28 (9:10).

Für den Ahrensburger Spielertrainer Dirk Schimmler war es ein richtungweisendes Spiel. Er setzte in der 6:0-Deckung auf den Vierer-Mittelblock, den er selbst mit Jörg Schröder im Zentrum organisierte, und experimentierte im Angriff mit Mathias Behncke in der Rolle des Ballverteilers. Trotz der am Ende klaren Niederlage erwiesen sich diese Varianten als richtig. Die Abwehr hatte die quirligen Ellerbeker meistens gut unter Kontrolle. Den Rest erledigte Torwart Florian Schmidt, der sich gegen seine alten Kameraden besonders motiviert zeigte.

Regisseur Behncke erfüllte seine Aufgabe so lange optimal, wie er sich auf seine Stärken besann. Er ließ den Ball schnell zirkulieren, nutzte seine Antrittsschnelligkeit zu Durchbrüchen und war auch mit Unterhandwürfen gefährlich. Als er jedoch versuchte, mit indirekten Anspielen an den Kreis Schimmler nachzueifern, stieß er an seine Grenzen. Auch Behnckes risikoreiche Pässe machten es dem TSV Ellerbek Mitte der zweiten Halbzeit leicht, die kurzfristig verlorene Führung über Tempogegenstöße wieder an sich zu reißen und nicht wieder abzugeben.

Wie schon so häufig in dieser Saison war es Schimmler in der Pause gelungen, sein Team zu vollster Konzentration zu verhelfen. Dank schneller Konter über Markus Fraikin und endlich auch Treffern aus dem Rückraum von Hennig Wollesen, Marc Monich und Christoph Palder zogen die Ahrensburger mit 17:15 in Front. Doch Ellerbek schlug zurück. Fehlwürfe, technische Fehler und Zwei-Minuten-Strafen gegen Palder und Sascha Burmeister führten zu fünf Gegentoren in Folge (17:20), so dass innnerhalb von nur fünf Minuten, alle Ahrensburger Hoffnungen dahin waren.

"Die Mannschaft hat nicht an ihre Chance geglaubt, gewinnen zu können", sagte Dirk Schimmler. "Nach dem 17:15 war da eine Wand, die unser Angriffsspiel zu blockieren schien. Wenn wir die beseitigen können, haben wir auch am Sonnabend gegen den ATSV Stockelsdorf eine gute Chance." Weil die Lübecker in der Heimgartenhalle (18 Uhr) ohne Lars Kaiser (Kreuzbandriss) auskommen müssen, wäre eine Überraschung nicht abwegig. Allerdings müsste der ATSV dann wieder einmal um die 30 Tore werfen, mit anderen Worten: Palder müsste sich wieder an seine Effektivität zu Saisonbeginn erinnern.

Spielverlauf: 4:6 (12. Minute), 6:8 (23.), 9:10 - 10:10, 12:15 (38.), 17:15 (45.), 17:20 (50.), 18:22, 21:25, 21:28, 22:28.

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Mathias Behncke (6), Henning Wollesen (5), Sascha Burmeister, Markus Fraikin (je 3), Robert Heinrich, Marc Monich (je 2) und Christoph Palder (1) .