DHB-Pokal: Nach dem 23:16 gegen Kiel hoffen die Ahrensburgerinnen auf einen Klub aus der Bundesliga

Ahrensburg. Die Freude über den unerwarteten 23:16 (11:8)-Erfolg gegen den Regionalliga-Rivalen HSG Holstein Kiel/Kronshagen war bei Tilo Labs nicht ganz ungetrübt. Zwar schrieb seine Mannschaft Geschichte und erreichte als erstes Team des Ahrensburger TSV überhaupt die dritte Runde im DHB-Pokalwettbewerb. Doch jetzt beginnt bei den Stormarner Handball-Frauen das große Zittern. "Wir müssen hoffen, dass uns ein Gegner aus Norddeutschland zugelost wird", sagte Labs. Weil sowohl Zuschauereinnahmen als auch Fahrtkosten zwischen beiden Vereinen geteilt werden, könnte der Drittrundenauftritt für den ATSV leicht zu einem Minusgeschäft werden. Andererseits ist die Aussicht verlockend, einen Bundesliga-Klub zu Gast zu haben. Labs: "Das wäre eine großartige Sache."

Wie wichtig der Erfolg vor 50 Zuschauern in der Heimgartenhalle für das angeschlagene Regionalliga-Kellerkind zumindest aus sportlicher Sicht war, zeigte sich aber nur einen Tag später im Punktspiel beim direkten Konkurrenten TSV Nord-Harrislee, den die Stormarnerinnen mit 23:20 (8:10) bezwangen, damit ihre ersten beiden Zähler sammelten und sich wenigstens auf den vorletzten Tabellenplatz verbesserten. "Der Sieg im Pokal hat uns das nötige Selbstvertrauen gegeben, um in dieser knappen Begegnung zu bestehen", sagte Labs, dessen Schützlinge binnen einer Woche sogar dreimal triumphierten, nimmt man das 35:16 am vergangenen Mittwoch im Hamburger Pokalwettbewerb beim THB Hamburg 03 dazu. "Jetzt sind wir auf dem aufsteigenden Ast", ist sich der Coach sicher.

Die bisher häufig zurückhaltend und nervös agierende Mannschaft ließ sich vom 8:10 zur Pause nicht irritieren, erkämpfte sich gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts einen kleinen Vorsprung und brachte diesen in der spannenden Schlußphase fast souverän über die Zeit. Schlüsselspielerin war Lena Radlof, die von Labs nicht wegen ihrer fünf Tore (davon drei Siebenmeter) und zahlreicher guter Offensivaktionen, sondern wegen ihrer überragenden Abwehrarbeit ein Sonderlob erhielt. "Die Deckung hat perfekt gestanden. Das war entscheidend", sagte Labs. Einzig das Experiment, die verletzte Mannschaftsführerin Silke Schöning für Siebenmeter einzuwechseln, schlug fehl. Von zwei Versuchen brachte sie keinen ins Ziel. Labs: "Wichtig war, daß wir gezeigt haben, auch ohne sie gewinnen zu können. Das ist für das Selbstvertrauen des Teams wichtig und nimmt den Druck von Silke." Die Kreisläuferin wird voraussichtlich in drei Wochen wieder zur Verfügung stehen.

Im Pokalspiel hatte Labs angesichts der Doppelbelastung nur im ersten Abschnitt in Bestbesetzung spielen lassen. Weil die Kielerinnen das ähnlich handhabten und die Ahrensburger Einwechselspielerinnen genauso aggressiv agierten wie die Stammsieben, kam es dennoch zu keinem Einbruch. Herausragend spielte die achtfache Torschützin Imke Stoetzer.

Gegen die HSG Holstein Kiel/Kronshagen trafen außerdem: Julia Kögel (6/3), Carolin Fischer (4), Wiebke Grasmeier, Marion Nommensen (je 2/1) und Nadine Siemsen (1).

Die weiteren Tore gegen den TSV Nord-Harislee erzielten: Bettina Winterberg, Carolin Fischer (je 4), Julia Kögel (4/2), Simona Stahl (3), Marion Nommensen (2), Kim Schmidhuber (1).

REGIONALLIGA

Pädagogik Rostock - TSV Ellerbek 27:24

Wandsbek 72 - Kropp/Tetenhusen 24:22

VfL Bad Schwartau - Buxtehuder SV II 30:23

TSV Nord-Harrislee - Ahrensburger TSV 20:23

Holstein Kiel/K. - DGF Flensborg 26:17

1. VfL Bad Schwartau 3 85: 57 6:0

2. Wandsbek 72 4 93: 81 6:2

3. SV Eidelstedt 3 84: 72 4:2

4. Elmshorner HT 3 81: 74 4:2

5. Kropp/Tetenhusen 4 103: 93 4:4

6. TSV Ellerbek 4 100: 98 4:4

7. Buxtehuder SV II 4 106:106 4:4

8. HSG Holstein Kiel/K. 4 98:100 4:4

9. Pädagogik Rostock 4 96:100 4:4

10. SG Kisdorf/Leezen 2 53: 47 2:2

11. DGF Flensborg 4 80:105 2:6

12. Ahrensburger TSV 4 69:105 2:6

13. TSV Nord-Harrislee 3 60: 70 0:6