Handball-Regionalliga

Ahrensburg. Es waren fast nur noch Angehörige der Spieler und einige unverdrossene Handballfans, die dem Ahrensburger TSV im Regionalligaspiel gegen Fortuna Neubrandenburg den Rücken stärken wollten. Doch die mussten ihr Kommen nicht bereuen. Die Stormarner kamen dank einer kämpferisch herausragenden und taktisch disziplinierten Leistung zu einem 27:21 (11:10) und verschafften sich nach vier Niederlagen in Folge wieder ein Erfolgserlebnis.

"Das ist das schönste Weihnachtsgeschenk", rief Teammanager Gerd Wollesen nach dem Schlusspfiff ins Mikrofon, lief danach aufs Spielfeld und schloss sich dem Freudentanz der Spieler an. "Jetzt können wir in aller Ruhe nach Usedom fahren", sagte er mit Blick auf die Lehrstunde, die den Aufsteiger am Sonnabend beim Meisterschaftsanwärter erwartet.

Trotz des fünften Saisonsiegs hat sich die Situation für den ATSV nur geringfügig entspannt, weil der Abstand zu den Abstiegsplätzen nur zwei Punkte beträgt. Es war jedoch ermutigend, wie sich die Ahrensburger gegen den Mitaufsteiger präsentierten, obwohl die Mannschaft von der 41. Minute an ohne ihren Spielertrainer Dirk Schimmler auskommen musste, der beim Stande von 16:13 die rote Karte sah. "Er hat seinen Gegenspieler bei einer Abwehraktion mit der flachen Hand im Gesicht getroffen", begründete Schiedsrichter Michael Kulus (Hohen Neudorf) seine harte Entscheidung.

Während Schimmler den Rest der Spielzeit von der Tribüne aus seine Anweisungen aufs Feld rief, nutzten seine Spieler die Chance, zu beweisen, dass sie auch personell dezimiert in der Lage sind, Spiele zu gewinnen. Der Vorsprung schmolz zwar zunächst auf 16:15, der überragende Robert Heinrich baute den Vorsprung mit drei Treffern jedoch wieder auf 20:17 aus. Der 22-Jährige begann am Kreis, wechselte nach der Pause in den Rückraum und übernahm nach Schimmlers Feldverweis auch noch die Regie. Dass er beim Stande von 19:17 einen Siebenmeter vergab, war unerheblich. Diesen Fehlwurf machte Heinrich mit zahlreichen Ballgewinnen in der Abwehr und insgesamt elf Toren mehr als wett.

Die Basis für den Erfolg gegen die robusten und angriffsstarken Gäste wurde jedoch in der Abwehr gelegt, die Schimmler trotz anderer Überlegungen in 6:0-Formation spielen ließ. Die schwerfälligen Gäste zeigten sich im Angriff zu jung und unreif, um der kompakten Ahrensburger Defensive spielerisch beizukommen. (mabo)

Spielverlauf: 1:0, 2:1, 5:3 (11. Minute), 6:6 (18.) 8:6, 10:8, 10:10, 11:10 - 12:10, 14:11 (35.), 14:13, 16:13 (41.), 16:15, 18:17 (46.), 21:17 (49.), 21:19 (53.), 24:19 (55.), 25:21, 27:21

Die weiteren Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Marc Monich (4/davon 1 Siebenmeter), Mathias Behncke, Dirk Schimmler, Norbert Schrader (je 3), Christoph Palder, Sascha Burmester und Markus Fraikin (je 1).