Handball-Frauen des Ahrensburger TSV starten am Sonntag mit sieben neuen Spielerinnen, aber ohne Trainer Thies Nowacki, in die Saison

Ahrensburg. Das Abenteuer Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein hat noch nicht einmal begonnen, da müssen die Handballspielerinnen des Ahrensburger TSV bereits einen ersten Rückschlag wegstecken. Ihr Trainer Thies Nowacki ist mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurückgetreten. Persönliche Gründe seien für diesen Schritt ausschlaggebend gewesen, sagte der 45-Jährige. Zudem habe die vergangene Saison hat viel Kraft und Substanz gekostet, erklärte Nowacki. Er werde die Handballpause denn auch zum "Auftanken" nutzen und in der kommenden Spielzeit keine andere Mannschaft betreuen.

Lars Kiesbye, Leiter der Handballabteilung, reagierte ebenso überrascht wie einige Spielerinnen. "Ich finde diesen Schritt sehr bedauerlich", sagte er. Katja Schomburg spricht von einem "großen Einsatz", mit dem sich Nowacki in den vergangenen Jahren beim ATSV ausgezeichnet habe. "Ich schätze Thies als Trainer und Mensch sehr", sagte die Rückraumspielerin.

Kathrin Herzberg trägt nun die alleinige Verantwortung auf der Trainerbank

Die alleinige Verantwortung auf der Bank trägt nun Kathrin Herzberg, die Nowacki Ende vergangener Saison selbst vom Bramfelder SV in die Schlossstadt gelockte hatte. Eigentlich sollten beide ein gleichberechtigtes Trainergespann bilden. "Mein Rücktritt hat aber nichts mit ihr zu tun", versicherte Nowacki. Schomburg: "Ich sehe den Übergang von Thies zu Kathrin, die erfahren und ambitioniert ist, als gewährleistet."

Herzberg bezeichnet sich selbst als einen "direkten Menschen", der sich die "Dinge beim Handball nicht so zu Herzen" nehme. "Ich suche in meinem Team keine neuen Freunde." Es bleibt abzuwarten, ob ihre Aussage ein strengeres Regiment zur Folge hat als das ihres Vorgängers. Nicht nur einmal hatte Nowacki schließlich in der Vergangenheit die nachlässige Einstellung zum Handball einiger seiner (Ex-)Spielerinnen kritisiert - was letztlich aber folgenlos für die Aktiven blieb.

Herzberg führt nun also eine Mannschaft allein, die neu zusammengestellt wurde. Nur sieben Spielerinnen sind geblieben, sechs haben das Team verlassen und sieben Neue müssen integriert werden. Die eher mäßigen Leistungen der ATSV-Frauen bei Turnieren in Bremen und Ahrensburg offenbarten zuletzt, dass sich die Mannschaft zunächst noch finden muss. Bei 70 Prozent ihres Leistungsvermögens sieht Herzberg ihr Team aktuell. Im Auswärtsspiel bei der TSV Wattenbek am Sonntag (17 Uhr, Langenheisch in Bordesholm) sind die Stormarnerinnen für die Trainerin nur Außenseiter. "Allerdings gilt dies für alle Hamburger Vereine in der neuen Klasse", sagte Herzberg, der mit Lena Teufel, Ilka Bernhardt, Nele Oosting und Sina Jäger vier Aktive aus Bramfeld nach Ahrensburg folgten. Weiter stießen Maren Franke (GHG Hahnheide), Julia Nikoleit (Buxtehuder SV) und Lara Schlizio (VfL Stade) noch hinzu. Die zweitligaerfahrene Bernhardt und Kreisläuferin Nikoleit plagen sich aber derzeit mit Schulter- mit Fußproblemen herum.

Herzberg will den freigewordenen Platz auf der Trainerbank neben sich vorerst nicht mit einem Assistenten füllen. Vielmehr führt sie Gespräche mit einem Physiotherapeuten, um das Team künftig medizinisch besser versorgen zu können.

Während Nowacki stets den Klassenerhalt als Saisonziel betonte, will sich seine Nachfolgerin nicht konkret festlegen. Schließlich trifft ihr Team künftig mit der SG Hamburg-Nord, der SG Altona und dem SC Alstertal-Langenhorn nur noch auf drei bekannte Gegner, aber meist auf viele neue Gesichter.

In der bevorstehenden neuen Saison werden die Ahrensburger Frauen ihre Heimspiele sonntags bereits jeweils von 15 Uhr an in der Heimgartenhalle bestreiten, die Begegnungen die Männer (Hamburg-Liga) folgen um 17 Uhr. Am 19. September erwarten die Frauen den Hamburger Meister SC Alstertal-Langenhorn, die Männer anschließend den TSV Ellerbek II.