Die rosigen Zeiten sind vorbei. Neben Trainer Roman Judycki wollen auch viele Spieler den Verein verlassen.

Ahrensburg. Auch wenn sie sich in der letzten Saisonpartie noch einmal richtig ins Zeug legten, mit dem Kapitel Ahrensburger TSV haben zahlreiche Spieler des Handball-Oberligateams offensichtlich schon abgeschlossen. Denn trotz des überraschenden 29:28 (13:11)-Erfolgs gegen die HG Norderstedt, mit dem sie den Gästen die Qualifikation für die neue Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein vermasselten, war der Jubel seltsam verhaltend. Spielertrainer Roman Judycki hatte bereits vor dem Spiel mitgeteilt, in der nächsten Saison nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Und auch das Gros der Spieler wird den künftig nur noch in der Hamburg-Liga spielenden Verein verlassen. Nach dem Ausscheiden von Gerd Wollesen und Wolfgang Wiener und des sich daher abzeichnenden Auflösens des Fördervereins wird der Etat deutlich reduziert. "Wir stehen vor einem Neuanfang", sagte der stellvertretende Abteilungsteiler Lars Kiesbye.

Für die kommende Serie haben bislang nur Torwart Raphael Orth, Linksaußen Markus Fraikin sowie die beiden bisherigen A-Jugendlichen Hannes Grocholl und Joschka Grunwald zugesagt. Linksaußen Danny Farell und Kreisläufer Philipp Köhler überlegen noch, ob sie bleiben. Kiesbye: "Wir werden versuchen, zwei bis drei Spieler aus unserer zweiten Mannschaft hochzuziehen." Rechtsaußenspieler Philipp Haaks ist einer der Kandidaten dafür.

Torjäger Christoph Palder (138 Saisontreffer) möchte entweder weiter höherklassig spielen oder eine Pause einlegen. Spielmacher André Peter droht wegen eines Knorpelschadens im Knie das Karriereende. Mit zwei möglichen Trainern seien bereits erste Gespräche geführt worden, sagte Kiesbye. Er hofft auf eine baldige Entscheidung.

Robin Hoth hat nach eigener Aussage noch keinen neuen Klub gefunden, möchte am liebsten in der neuen Oberliga spielen. Vor der Saison vom damaligen Landesliga-Absteiger SG Glinde/Reinbek nach Ahrensburg gewechselt, will er die zu Ende gegangene Serie aber nicht missen, obwohl das Team nur Achter wurde. "Der ATSV war eine gute Schule für mich. Ich habe mich enorm weiterentwickelt", sagte der 21 Jahre alte Linkshänder. Gegen Norderstedt zeigte er im Rückraum und auf Außen eines seiner besten Saisonspiele. In der Schlussminute erzielte er von der Rechtsaußen-Position den abschließenden Treffer. Auch Routinier Fraikin übernahm in der Schlussphase viel Verantwortung. Beide waren mit jeweils sechs Toren die erfolgreichsten Schützen ihres Teams. 20 Minuten vor Schluss führten die Stormarner gar 20:13, obwohl nur acht Feldspieler zur Verfügung standen.

Erst später wirkten die Ahrensburger gelöster und feierten im Hamburger Hofbräuhaus ihren Erfolg. Es war trotz der miserablen Aussichten für den Männerhandball im Ahrensburger TSV nicht die letzte Zusammenkunft der Spieler außerhalb des Trainingshalle. Schließlich hat ihnen die HG Hamburg-Barmbek zwei Bierfässer für den Sieg gegen Norderstedt versprochen.

Die weiteren Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Danny Farell (6/3), Philipp Köhler (4/2), André Peter, Ingolf Gonschorek (je 3) und Said Evora (1).