Jahrelang ärgerten sich die Funktionäre der Handball-Abteilung des Ahrensburger TSV, dass ihnen der Ruf vorauseilte, ihren Spielern so viel Geld zu zahlen wie kaum ein anderer Klub im Großraum Hamburg.

Ahrensburg. Zumindest diese Sorge ist der Verein nun los. Von der kommenden Saison an wird es für die Akteure des Männer-Oberligateams wahrscheinlich gar keine finanzielle Unterstützung mehr geben. Dem Leistungshandball im ATSV, einst als ehrgeiziges und viel beachtetes Projekt gestartet, droht das Aus.

Die Herren, die bislang für das Geld gesorgt haben, beenden ihr Engagement nach der laufenden Saison: Gerd Wollesen und Wolfgang Wiener haben der Mannschaft und dem Abteilungsvorstand mitgeteilt, dass sie ihre Tätigkeit im Förderverein "Supporters" einstellen werden. "Nach zwölf Jahren sind wir an unsere Grenzen gestoßen. Eigentlich müssten jetzt Jüngere ran, aber eine breite Basis fehlt leider im Förderverein", sagte Wollesen. Er werde daher den "Supporters"-Mitgliedern auf der turnusmäßigen Versammlung Ende Mai vorschlagen, den Verein aufzulösen. Die "Supporters" waren einst gegründet worden, um das Team dauerhaft in der Regionalliga zu etablieren - dieses Vorhaben ist den Machern nicht geglückt.

Der stellvertretende Abteilungsleiter Lars Kiesbye geht davon aus, dass es künftig nicht mehr möglich sein wird, den Spielern nach ihrem Abstieg in die neue Hamburg-Liga wie bisher Fahrgeld zu zahlen. "Wir prüfen derzeit, ob wir bestehende Kontakte zu Sponsoren am Leben halten können. Ohne Förderverein ist es aber steuerrechtlich nicht so einfach", sagte er.

Kiesbye befürchtet, dass aufgrund der drohenden Budgetkürzung einige Spieler den Klub verlassen werden. Noch hat sich aber kein Akteur definitiv geäußert, ob er beim ATSV in der dann gerade einmal noch fünfthöchsten deutschen Klasse bleiben wird. Priorität habe nun, den Vertrag mit Spielertrainer Roman Judycki über diese Saison hinaus zu verlängern, so Kiesbye: "Wir treffen uns in den kommenden Tagen mit Roman und wollen weiter mit ihm arbeiten."

Judycki ist in einem Sportgeschäft in Bad Schwartau angestellt, steigt dort im Mai zum Abteilungsleiter auf. Sein Zeitaufwand für den Beruf werde sich erhöhen, sagte der ehemalige polnische Nationalspieler. Judycki: "Ich muss mit meinem Chef darüber sprechen, ob ich weiter so viel Zeit für Handball habe wie bisher."

Gegen den Oberliga-Spitzenreiter HSV Hamburg II bestreiten die Ahrensburger an diesem Sonntag (15 Uhr, Heimgartenhalle) ihr vorletztes Heimspiel in dieser Saison.(tih)