Die robuste Abwehrarbeit ist das Erfolgsrezept der Stormarnerinnen, die nun noch den dritten Platz sichern wollen.

Ahrensburg. Handballfans haben sich längst daran gewöhnt: Das Tempo hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, es werden mehr Treffer erzielt als noch vor zehn Jahren. Spiele mit mehr als 60 Toren sind auch im Frauenbereich keine Seltenheit mehr. Einige sehen dies aber auch mit einem weinenden Auge, da die Abwehrarbeit oft vernachlässigt wird. Wie man aber auch mit einer aggressiven Deckung zum Erfolg kommen kann, zeigen die Frauen des Ahrensburger TSV in dieser Saison eindrucksvoll.

Obwohl sie nicht die längsten Spielerinnen sind, kommen gegnerische Akteurinnen am ATSV-Abwehrmittelblock mit Nadine Grunwald und Simona Stahl nur selten vorbei. "Die Absprachen zwischen beiden klappen einfach super. Nadine ist zudem sehr beweglich auf den Beinen und organisiert gut", sagte Trainer Thies Nowacki, der sich in der Oberligapartie bei der SG Altona aber auch auf die anderen Spielerinnen in der Abwehr verlassen konnte. Erneut überragte Torfrau Lisa Schier mit zahlreichen Paraden.

So war die robuste Abwehrarbeit einmal mehr der Schlüssel zum Erfolg, zumal die Stormarnerinnen dabei nie die Grenzen der Fairness überschritten und ohne Zeitstrafen blieben. Der 20:18 (11:9)-Sieg bedeutet zudem die Qualifikation für die neue gemeinsame Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein. "Damit haben wir unser Saisonziel erreicht", so Nowacki.

Zwar lagen die Gäste in der ersten Hälfte mit bis zu zwei Toren vorn, mit schwachen Würfen versäumten sie es jedoch, sich weiter abzusetzen. Nach einer 14:11-Führung (39. Minute) blieb der ATSV sogar zwölf Minuten ohne einen eigenen Treffer, geriet deshalb mit 14:15 ins Hintertreffen. Tore von Carolin Fischer, Alexandra Gärtner und Nina Schilk brachten aber die erneute Wende. Nowacki: "Aus Aberglauben hatten wir keinen Sekt mit nach Altona genommen." Die Feier folgt heute Abend, wenn zusammen mit der zweiten Mannschaft auf den Erfolg angestoßen wird. Das Oberligateam will sich damit auch bei seiner "Reserve" bedanken, die bei Bedarf stets ohne zu murren Spielerinnen abgestellt hat. Gegen Altona half Antje Mosche auf der Rechtsaußenposition aus.

Der ATSV-Trainer will die Saison aber noch nicht abhaken und noch Platz drei verteidigen. Dafür wäre am 28. März (17 Uhr, Heimgartenhalle) ein Sieg gegen die zweitplatzierte SG Hamburg-Nord hilfreich. Die Ahrensburgerinnen wollen sich dann zudem für die 17:18-Hinspielpleite revanchieren. Und eine robuste Deckung wird für einen Erfolg in jedem Fall wieder nötig sein.

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Nina Schilk (7/2), Alexandra Gärtner (4), Carolin Fischer (3), Bianca Schuster (3/1), Simona Stahl, Janicke Bielfeldt und Nadine Grunwald (je 1).

Oberliga Hamburg, Frauen

SG Hamburg-Nord - Eimsbütteler TV 18:15
TV Fischbek - SG HSV-Handball 22:16
SG Altona - Ahrensburger TSV 18:20
HG Norderstedt - TSV Wandsetal 22:22
1. SC Alstertal-Langenhorn 18 522:358 36: 0
2. SG Hamburg-Nord 19 459:354 33: 5
3. Ahrensburger TSV 19 467:406 28:10
4. SG Altona 18 367:343 22:14
5. HG Norderstedt 19 432:438 20:18
6. Bramfelder SV 18 462:378 19:17
7. Eimsbütteler TV 19 373:378 19:19
8. TV Fischbek 19 381:459 16:22
9. TSV Wandsetal 18 419:458 14:22
10. HT 16 Hamburg 18 397:439 10:26
11. SG HSV-Handball 19 316:435 3:35
12. SG Harburg 18 333:482 2:34