Drei Wochen Pause stehen im Spielplan, danach kommt dann der Tabellenführer HSV Hamburg II in die Heimgartenhalle, und man kann den Handball-Männern des Ahrensburger TSV nur wünschen, dass sie die Zeit bis dahin effizient nutzen.

Ahrensburg. Irgendwie scheint es im Moment ja in allen Bereichen zu stocken: Die spielerische Klasse fehlt, der Kampfgeist, manchmal sogar die Moral. Immerhin: Ganz so schlimm wie vor einer Woche, als Spielertrainer Roman Judycki seinem Team nach dem 26:37 gegen den TuS Esingen "Arbeitsverweigerung" vorgeworfen hatte, war es diesmal nicht, und doch blieb das Gefühl, dass mit etwas mehr Einsatz die 28:31 (11:14)-Pleite im Gastspiel bei der HG Hamburg-Barmbek vermeidbar gewesen wäre.

Drei Partien folgen nun noch, drei Partien, in denen es für die Stormarner um nichts mehr geht, weil längst feststeht, dass ein Platz in der zur kommenden Saison geplanten Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein für sie unerreichbar ist. "Man kann schon den Eindruck haben, dass ein bisschen die Luft raus ist", sagte Linksaußen Markus Fraikin, "wenn es nicht läuft im Spiel, gehen die Köpfe schnell runter." So gesehen ist es dann schon positiv einzustufen, dass die Gäste die Begegnung über weite Strecken offen gestalteten, obwohl sie so lange auf ihr erstes Tor hatten warten müssen: In der zwölften Minute erst traf Ingolf Gonschorek, und die Ahrensburger konnten von Glück sagen, bis zu diesem Zeitpunkt nur vier Treffer kassiert zu haben.

Rückraumschütze Christoph Palder, in der Vorwoche von Judycki kritisiert und für eine Dreiviertelstunde auf die Bank verbannt, schwang sich anschließend zum erfolgreichsten Werfer seines Teams auf, traf achtmal (davon drei Siebenmeter). Auch der Coach selbst, zuletzt wegen einer Kehlkopfentzündung nicht im Einsatz, trat wieder aufs Parkett, dem früheren polnischen Nationalspieler gelangen drei Tore. Auf 17:18 kam die Mannschaft heran, und im Duell zweier schwacher Teams schien auch Mitte der zweiten Halbzeit beim Stand von 25:29 noch alles drin. "Aber es war niemand da, der es hätte rausreißen können", sagte Fraikin, "dieses letzte Aufbäumen hat gefehlt." So blieb es dann ein trister Abend für den ATSV, und irgendwie passt das ja zu einer Mannschaft, die in der Oberliga im Moment nicht mehr ist als eine graue Maus.

Für den Ahrensburger TSV trafen außerdem: Ingolf Gonschorek (4), Danny Farell (4/1), Christoph Strubel, Robin Hoth, Hannes Grocholl (je 2), André Peter, Said Evora (je 1) und Philipp Köhler (1/1). (söb)