Ahrensburg. Die Zähne zusammenbeißen, durchhalten und bis zur letzten Sekunde kämpfen: Mit dieser Einstellung rissen die Handball-Männer des Ahrensburger TSV das eigentlich schon verloren geglaubte erste Rückrundenspiel beim Oranienburger HC noch aus dem Feuer und kamen dank Marc Monichs sechstem verwandelten Siebenmeter noch zum 28:28 (11:14). "Damit liegen wir im Plan", sagte Spielertrainer Dirk Schimmler. "Mindestens vier Punkte aus den ersten drei Spielen - so lautete die Vorgabe."

Dass diese noch zu erfüllen ist, verdankten die Ahrensburger eine Woche vor dem Heimspiel gegen Schlusslicht HSG Sasel/DUWO (Sonnabend, 18 Uhr, Heimgartenhalle) vor allem Torwart Torsten Wild. Der 25 Jahre alte Diplomkaufmann, der vor seiner anstehenden Ellenbogen-Operation eigentlich nicht mehr spielen wollte, leitete in der Schlussviertelstunde die Aufholjagd seiner Mannschaft ein. Wild, der bereits beim 26:24 im Hinspiel eine überragende Leistung geboten hatte, parierte in dieser Phase zwei Siebenmeter und machte etliche weitere gute Chancen zunichte, so dass der 18:24-Rückstand Tor um Tor aufgeholt wurde.

In Verbindung mit Wilds Einwechslung erwies sich auch Schimmlers Maßnahme, nach Versuchen mit 5:1- und 4:2-Varianten wieder auf die bewährte 6:0-Abwehrformation umzustellen, als goldrichtig. Weil die Oranienburger Schützen Heiner Throl und Martin Siegler nicht mehr trafen und Ahrensburg über Tempogegenstöße zu schnellen Toren kam, war vier Minuten vor Schluss der Ausgleich geschafft (27:27). "Mit unserem letzten Angriff hätten wir in personeller Überzahl zwar sogar noch beide Punkte holen können", sagte Schimmler. "In Anbetracht des Spielverlaufs bin ich aber auch mit dem einen Zähler zufrieden."

Schwachpunkt beim ATSV war wie schon in der Hinrunde die mangelnde Durchschlagskraft im Rückraum. In enger Manndeckung und von einer Schulterverletzung gehandicapt konnte Kapitän Christoph Palder seine wiedergewonnene Torgefährlichkeit nicht zeigen, und Marc Monich fehlte das Selbstbewusstsein zu Distanzwürfen. So lastete die Verantwortung auf den Schultern von Schimmler und Robert Heinrich. Als Spielmacher warf Schimmler fünf Tore und bediente zudem Kreisläufer Robert Heinrich mehrfach mustergültig, so dass der neben seinen sechs Treffern mehrfach nur mit Fouls am Abschluss gehindert werden konnte und Strafwürfe herausholte.

Trotz einiger Fehler durfte auch Henning Wollesen mit seinem Comebach zufrieden sein. Nach auskuriertem Mittelhandbruch steuerte der Rückraummann in der entscheidenden Phase drei Tore bei. Schimmler: "Natürlich kam es uns entgegen, dass Palder in Manndeckung genommen wurde. Deshalb hatten wir Räume zu Durchbrüchen und Kreisanspielen." (mabo)

Spielverlauf: 1:0, 4:6, 9:9, 10:12, 11:12, 11:14 - 14:14, 14:16, 15:16, 18:24 (45. Minute), 20:25, 22:25, 22:27 (52.), 27:27 (56.), 27:28, 28:28 (58.).

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Robert Heinrich (6), Marc Monich (6/davon 6 Siebenmeter), Dirk Schimmler (5), Mathias Behncke (4), Henning Wollesen (3), Markus Fraikin (2), Christoph Palder und Jörg Schröder (je 1).