Christoph Palder gilt als ruhiger und disziplinierter Handballspieler. Das schätzt auch Trainer Roman Judycki an ihm.

Ahrensburg. Doch im Oberliga-Heimspiel gegen die SG Hamburg-Nord verlor der Rückraumhüne des Ahrensburger TSV 48 Sekunden vor Schluss die Nerven und kritisierte eine Entscheidung der Unparteiischen, kassierte daraufhin eine Zeitstrafe. So fehlte der 2,03 Meter große Leistungsträger seiner Mannschaft in der entscheidenden Schlussphase. Folge: Die Stormarner verloren trotz einer starken Leistung sehr unglücklich mit 31:32 (17:13).

Von Palders später Undiszipliniertheit einmal abgesehen präsentierte sich der ATSV so wie in seinen ersten beiden Partien in diesem Jahr: abwartend, clever und lange mit einer guten Chancenverwertung. Der Aufwärtstrend hält weiter an, das 33:36 beim Tabellenvorletzten Niendorfer TSV eine Woche zuvor war offensichtlich eine Ausnahme. So lagen die Ahrensburger von der ersten bis zur 56. Minute vorn, ehe die Kräfte schwanden. Zudem hatten die Hausherren Pech mit umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidungen. Die drei Zeitstrafen der Ahrensburger in den abschließenden acht Minuten beurteilte selbst Gästetrainer Erik Wudtke als "diskussionswürdig". "Wir waren die bessere Mannschaft und hätten den Sieg verdient gehabt", sagte Judycki.

Der Coach gab diesmal zwischen den Pfosten Alexander Rath gegenüber Raphael Orth den Vorzug. Der 18-Jährige rechtfertigte das Vertrauen mit 18 Paraden. Orth griff nur bei drei Siebenmetern ein und akzeptierte diese Entscheidung. "Ich weiß um meine Fehler. Aber ich lerne sehr viel", so das Vereins-Eigengewächs. Vor der Saison aus der dritten Mannschaft aufgerückt, deutet der bullige Zimmerer seine Qualitäten immer mal wieder an. Beim 33:24 gegen den SC Alstertal-Langenhorn war er beispielsweise einer der Matchwinner.

Einen kleinen Trost gibt es zumindest für Palder: Er war mit zehn Toren erneut bester Werfer seines Teams und übernahm mit nun 118 Saisontreffern die Führung in der Oberliga-Torschützenliste.

Die weiteren Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: André Peter (5), Markus Fraikin, Roman Judycki, Philipp Köhler (je 3), Danny Farell, Said Evora, Robin Hoth (je 2) und Hannes Grocholl (1). (tih)