"Wir sind aktuell nicht in der Lage, ein Spiel gegen so einen Gegner zu dominieren", sagt Trainer Tilo Labs.

Ahrensburg. Roman Judycki, André Peter und Raphael Orth. Die Oberliga-Handballer des Ahrensburger TSV haben es vor allem diesen drei Spielern zu verdanken, dass sie gegen den schwachen TV Fischbek einer Blamage entgingen und bei dem schmeichelhaften 27:26 (13:14)-Erfolg mit einem blauen Auge davonkamen. Der polnische Linkshänder Judycki erzielte in den abschließenden zehn Minuten wichtige Tore von der ungewohnten Rechtsaußenposition, Spielmacher Peter gelang 46 Sekunden vor dem Ende der entscheidende Treffer, Orth parierte kurz vor dem Abpfiff den letzten Wurf der Gäste.

Das Spiel war allerdings grausig, und zwar von beiden Teams. Nach der ansprechenden Leistung eine Woche zuvor gegen den Tabellenführer HSV Hamburg II kamen die Stormarner gegen das Schlusslicht mit der Favoritenrolle nicht zurecht. Die Gastgeber leisteten sich viele technische Fehler und vergaben klare Torgelegenheiten, darunter auch fünf Siebenmeter. Im zweiten Durchgang häuften sich zudem die Zeitstrafen, die der ATSV zum Teil unnötig wegen Meckerns kassierte. So war ein 19:17 (43. Minute) bei einer zwischenzeitlichen 3:6-Unterzahlsituation schnell vergeben, die Ahrensburger lagen anschließend mit 19:21 hinten. Insgesamt notierte der Sekretär am Zeitnehmertisch in einem Spiel mit vielen Fouls 17 Zeitstrafen, acht davon gegen den Gastgeber, sodass sich die Zuschauer in der Heimgartenhalle wie bei einem Abstiegsendspiel vorkommen mussten.

Für Trainer Tilo Labs zählte letztlich aber nur der Sieg. "Wir sind aktuell nicht in der Lage, ein Spiel gegen so einen Gegner zu dominieren", sagte der Coach, der sein Team in der ersten Halbzeit zumindest "spielerisch am Limit" sah. Mit einer Führung von vier, fünf Toren zur Pause, die laut Labs bei konsequenter Chancenverwertung möglich gewesen wäre, hätten es die Ahrensburger etwas einfacher gehabt. "Ich denke, dass unsere Leistungskurve insgesamt langsam ansteigt. In dieser Liga ist noch alles möglich", so Labs.

In der abschließenden Begegnung der Hinrunde am kommenden Sonntag (16 Uhr, Poppenbütteler Straße) beim starken Tabellendritten und Regionalligaabsteiger HG Norderstedt ist der ATSV klarer Außenseiter. Labs: "Das wird ein gnadenlos schweres Spiel für uns."

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Christoph Palder (7/2), Markus Fraikin (5/1), Ingolf Gonschorek, Roman Judycki (je 4), André Peter (3), Said Evora, Philipp Köhler, Christoph Reetz (je 1) und Danny Farell (1/1).