Eine halbe Stunde nach Spielende kauerte Handballtrainer Tilo Labs vom Ahrensburger noch immer mit versteinerter Miene auf der Auswechselbank. Was seine Spieler in der ersten Halbzeit des Oberligaduells mit dem Barmstedter MTV geboten hatten, war für den 40-Jährigen einfach unbegreiflich.

Ahrensburg. Nach einer katastrophalen Vorstellung lag sein Team bereits beim Seitenwechsel mit acht Toren hinten, am Ende verloren die Ahrensburger 27:30 (11:19) - in einem Spiel, das Labs zuvor als Pflichtaufgabe bezeichnet hatte. "Wir haben desolate Fehler gemacht", so der Coach.

In dieser Verfassung brauchen die Ahrensburg keinen weiteren Gedanken an Platz vier verschwenden, der am Saisonende nötig ist, um sich für die neue Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein zu qualifizieren. Vor allem die Abwehr verdiente ihren Namen nicht: Bei gegnerischem Ballbesitz standen die Gastgeber brav am eigenen Sechs-Meter-Kreis und ließen den Gegner nahezu ungehindert gewähren. Zwischenzeitlich stellten die Hausherren auch im Angriff die Arbeit ein: So wuchs der Rückstand von 8:9 (15. Minute) auf 8:15 an. Ohne ihren Haupttorschützen Christoph Palder (Magen-Darm-Grippe) fehlte die nötige Durchschlagskraft im Angriff - und vor allem die einfachen Tore. Zwar war Rechtsaußen Robin Hoth mit fünf seiner insgesamt sieben Treffer bester Werfer seines Teams in der ersten Hälfte, doch zufrieden war der 1,86 Meter große ehemalige Akteur der SG Glinde/Reinbek nicht: "Meine Chancenverwertung war miserabel und ich habe mir zu viele technische Fehler geleistet."

Nach der Pause holten die Stormarner Tor um Tor auf, da bei den Gästen die Kräfte schwanden. Doch näher als bis auf zwei Treffer 19 Sekunden vor Schluss kam der ATSV nicht mehr heran.

Die weiteren Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Christoph Strubel, Christoph Reetz, Ingolf Gonschorek, Roman Judycki (je 3), Markus Fraikin (3/1), Philipp Köhler (2), Danny Farell, Said Evora und Carsten Moritzen (je 1). (tih)