Trotz des ersten Saisonsiegs hielt sich der Jubel in Grenzen. Die Handball-Männer des Ahrensburger TSV behaupteten sich im Oberligaduell beim Altrahlstedter MTV mit 36:33 (18:17), doch Trainer Tilo Labs sah noch zahlreiche Defizite.

Ahrensburg. "Im Angriff leben wir zu sehr von individuellen Aktionen. Es ist deutlich mehr Kampf als Spielwitz bei uns vorhanden. Zudem ist die Fehlerquote noch zu hoch", so der Ahrensburger Coach.

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Das könnte zum Teil auch am hohen Tempo gelegen haben, mit dem die Ahrensburger - allerdings ein halbe Stunde vergeblich - versuchten, die junge Mannschaft des Gegners abzuschütteln. Erst nach dem Seitenwechsel setzten sich die Gäste auf 25:19 (40. Minute) ab. Deutlich gefährlicher als noch bei der 32:33-Auftaktniederlage gegen den SC Alstertal-Langenhorn zeigten sich die erfahrenen Rückraumkräfte Christoph Palder und Roman Judycki. Linkshänder Palder knüpfte an seine starke Form aus der Saisonvorbereitung an und war mit zehn Treffern bester Werfer. Der polnische Ex-Nationalspieler Judycki erzielte fünf Tore, glänzte darüber hinaus mit zahlreichen geschickten Anspielen.

Die Hamburger reagierten Mitte der zweiten Hälfte und stellten ihre Deckung auf eine offensivere Variante um. Labs: "Bei unseren guten Rückraumspielern müssen wir damit rechnen, dass der Gegner enger deckt. Darauf sind wir aber vorbereitet." So sorgte die neue Abwehrformation des AMTV nur für eine kurzfristige "Rhythmus-Störung" bei den Ahrensburgern, die ihre Führung bis zum Schluss verteidigten. Insgesamt verzeichneten die Stormarner eine ordentliche Torwurfquote von 65 Prozent, benötigten aber auch 71 Angriffe für ihre 36 Tore.

Bis Ende Oktober stehen für den Tabellensiebten lediglich noch zwei Ligapartien auf dem Programm - gegen den Aufsteiger Niendorfer TSV und beim Dauerrivalen SG Hamburg-Nord. Eine gute Gelegenheit also, sich auf die Trainingsarbeit zu konzentrieren und am Zusammenspiel zu feilen. "Unser wahres Gesicht werden wir dann erst von November an zeigen", so der Ahrensburger Coach.

Dann könnte auch Spielmacher André Peter ins Team zurückkehren, dessen Verletzung aus der Partie gegen Alstertal-Langenhorn sich nicht wie vermutet als Kahnbeinbruch, sondern als Mittelhandbruch herausstellte. Dadurch könnte sich seine Zwangspause von acht auf sechs Wochen reduzieren.

Die weiteren Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Ingolf Gonschorek (7), Danny Farell (4), Markus Fraikin, Christoph Strubel (je 3), Philipp Köhler (2), Christoph Reetz und Robin Hoth (je 1).