Regionalliga: ATSV-Handballer verlieren in Bad Doberan mit 21:22.

Ahrensburg. Die Regionalliga-Handballer des Ahrensburger TSV stehen erstmals in dieser Saison auf einem Abstiegsplatz. Nach dem 21:22 (11:9) beim ebenfalls um den Klassenerhalt ringenden Bad Doberaner SV rutschte die Mannschaft von Spielertrainer Dirk Schimmler auf den drittletzten Tabellenrang ab. "Mit 13 Zwei-Minuten-Strafen und zwei roten Karten kann man auswärts leider kein Spiel gewinnen", so die ernüchternde Feststellung des ATSV-Coaches. "Nun muss ich die Jungs moralisch wieder aufrichten, damit sie Sonnabend ein vernünftiges Spiel gegen die Bramstedter TS abliefern können."

Als positive Vorlage wird Schimmler die erste Halbzeit in Bad Doberan dienen, in der sein Team vor allem in der Abwehr eine gute Leistung bot. Die 6:0-Deckung hielt die aus dem Rückraum wenig durchschlagskräftigen Gastgeber sicher in Schach, und Torwart Florian Schmidt parierte insgesamt 15 Würfe, darunter zwei Siebenmeter. "Auf Grund dieser Stärke hätten wir mit fünf oder sechs Toren Vorsprung in die Halbzeit gehen müssen", legte Schimmler die Defizite seiner Schützlinge im Angriffsverhalten offen. "Es wurde ohne Not aus ungünstigen Wurfpositionen oder unvorbereitet und überhastet abgeschlossen."

Eine Ausnahme bildete die linke Seite, auf der Mannschaftsführer Christoph Palder eine überragende Leistung bot und für seine neun Tore nur zehn Versuche benötigte. Dem langen Rückraumschützen und Linksaußen Mathias Behncke, der mit sieben Treffern wieder an seine Bestform anknüpfte, war es zuzuschreiben, dass die Ahrensburger bis zur zwölften Minute auf 6:1 davonzogen. Da sich Spielmacher Dirk Schimmler von Beginn an der Fürsorge eines vorgezogenen Abwehrspielers "erfreute" und damit nicht wie gewohnt Regie führen konnte, schmolz der Vorsprung schon vor der Pause auf zwei Tore zusammen - zumal von Spielern wie Marc Monich und Sascha Burmeister wenig zu sehen war.

Als Schimmler auf jene Mängel reagierte und nach 20 Minuten Neuzugang Andre Peter im rechten Rückraum einwechselte, bekam er erstmals die harte Linie der Berliner Schiedsrichter zu spüren, die den 22-jährigen Potsdamer in kurzer Folge zweimal mit einer Zeitstrafe belegten. Dennoch dauerte es bis zur 40. Minute, ehe dem Gegner der Ausgleich zum 14:14 glückte. Einen größeren Vorteil, nimmt man einmal das 18:16 (48. Minute) aus, konnten sich die Mecklenburger danach nicht erspielen. Zur wichtigen Hilfe wurde mithin das Publikum. 300 Anhänger feuerten ihr Team frenetisch an und sorgten für eine Stimmung, von der auch die Schiedsrichter nicht unbeeindruckt blieben. Sie schickten zwar auch Bad Doberaner des öfteren auf die "Strafbank". "In den entscheidenden Phasen waren aber wir in Unterzahl", klagte Schimmler, der Monich (44.) und Jörg Schröder (48.) nach roten Karten in den Schlussminuten gar nicht mehr zur Verfügung hatte. Bitter: Robert Heinrich vergab beim Stand von 20:21 einen Siebenmeter, nachdem Mathias Behncke zuvor freistehend mit einem Heber gescheitert war. "23 Tore reichen heute zum Sieg", hatte Schimmler vor dem Anpfiff in der Kabine prophezeit. Da sich aber nur vier ATSV-Spieler in die Torschützenliste eintrugen, scheiterte das Vorhaben.

Spielverlauf: 3:0, 6:1 (12. Minute), 8:4, 10:6, 10:8, 11:9 - 11:10, 14:11, 14:14 (40.), 14:15, 16:18 (48.), 18:18, 18:20, 20:20, 21:21, 21:22.

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Christoph Palder (9), Mathias Behncke (7), Robert Heinrich (4/2) und Sascha Burmeister (1).