Das abschließende 30:20 gegen die SG Hamburg-Nord sichert dritten Platz. Gafsi mit neun Toren bester Werfer.

Ahrensburg. Amen Gafsi hatte Frau und Kind dabei, der stolze Vater genoss den Augenblick. Neun Tore gegen die SG Hamburg-Nord, er war bester Werfer des Ahrensburger TSV beim 30:20 (17:10) zum Saisonfinale in der Handball-Oberliga Hamburg, all die schweren Stunden einer verkorksten Serie schienen vergessen. Die Fans applaudierten, zum Schluss noch ein Mannschaftsfoto mit Gafsis vier Monate altem Sohn Yessin für das Familienalbum, dann zogen die Stormarner zur Party auf den Kiez.

Wenn sie zu Beginn der neuen Saison wieder ein Foto schießen, werden sich die Bilder wohl weitgehend gleichen, diese Hoffnung jedenfalls hat Trainer Tilo Labs. "Wir werden uns nur punktuell verstärken", sagte er, die Einigung mit einem Torwart und einem Linkshänder stünde kurz bevor. Dass aus dem aktuellen Kader bislang nur Nikolai Uhl (wechselt zu den Stuttgarter Kickers), Christian Bertram und Frederik Jastrembski ihren Abschied erklärt haben, freut den Coach: "Mit so vielen Zusagen hatten wir nicht unbedingt gerechnet."

Das größte Fragezeichen steht noch hinter Steffen Reider, den der ATSV gern als spielenden Co- und Torwarttrainer weiterbeschäftigen würde. Verlässt neben Uhl auch der zweite Schlussmann den Klub, müssten sich die Ahrensburger auf dieser Position völlig neu orientieren. Markus Fraikin, dienstältester Spieler und mit 37 Jahren im Herbst seiner Karriere, hat zugesagt, der mit 946 Toren in 336 Spielen Führende der ewigen Vereins-Torschützenliste zieht abhängig von der Konkurrenzsituation auf den Außenpositionen aber auch eine Zukunft in der zweiten Mannschaft in Betracht.

Dass der Großteil der Spieler bleiben wird, mag auch mit dem Aufwärtstrend der vergangenen Wochen zu tun haben. "Wir haben eine ganz andere Rückrunde gespielt", sagte Labs, nur zwei Niederlagen in diesem Jahr gegen Meister TSV Ellerbek und den Zweiten TuS Esingen bedeuteten nach dem souveränen Erfolg gegen die SG Hamburg-Nord sogar noch den Sprung auf Tabellenplatz drei.

Der würde in der kommenden Saison reichen, um in die neue Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein einzuziehen, das ist das erklärte Ziel. Labs ist aber auch wichtig, dass ein neuer Geist Einzug hält beim ATSV: "Alles soll ein bisschen mehr zusammenwachsen, auch zwischen den Mannschaften", sagte er. "Ein Stück weit ist das schon gelungen, dass mehr Vereinsdenken in die Köpfe der Spieler kommt." Ahrensburgs Handballer eine große Familie - dem stolzen Vater Gafsi jedenfalls dürfte diese Vorstellung gefallen.


Die Tore des Ahrensburger TSV erzielten: Amen Gafsi (9/3), Thiago Santos (5), Andre Peter (4), Christoph Palder, Said Evora (je 3), Markus Fraikin (2), Christoph Reetz, Maximilian Ginders, Jörn Kammler (je 1) und Frederik Jastrembski (1/1).