Partie hat ein Nachspiel: Der Gegner will die Wertung des Spiels wegen eines nicht anerkannten Treffers anfechten.

Ahrensburg. Die ersten Würfe trafen schon vor dem Anpfiff ins Ziel, Schokoriegel für die Zuschauer auf der Tribüne als Dank für die treue Unterstützung während einer langen Regionalliga-Saison. Süße Momente auch am Ende des letzten Heimspiels, die Handball-Frauen des Ahrensburger TSV jubelten über das 21:21 (11:7) gegen den Berliner TSC und den letzten fehlenden Punkt, um den Sturz auf einen Regelabstiegsplatz zu verhindern. Zwei Stunden später die Enttäuschung: Der TSV Travemünde hat den Verbleib in der Zweiten Bundesliga verpasst und verdrängt die Stormarnerinnen doch noch in die Oberliga Hamburg.

Ende einer Fahrstuhltour mit je drei Auf- und Abstiegen in den vergangenen Jahren. Kommende Saison hat nun nicht mehr die Rückkehr in die Drittklassigkeit Vorrang, sondern die Qualifikation zur neuen Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein. "Zehn Spielerinnen haben zugesagt, zudem stehen wir zu möglichen Neuzugängen in gutem Kontakt, der Abstieg aber stellt vieles infrage", sagte der scheidende Trainer Tilo Labs. Wer seine Nachfolge antritt, ist noch immer nicht geklärt. Nach einem Aufruf im Internet liegen dem Verein zumindest erste Bewerbungen vor.

"Über die Saison gesehen haben uns manchmal Cleverness und Glück gefehlt, aber selbst ein paar Punkte mehr hätten in der Tabelle ja keine Verbesserung gebracht", sagte Labs. "Im Endeffekt stehen wir genau dort, wo wir hingehören."

Rang elf könnte allerdings doch noch einmal in Gefahr geraten, denn nach einer strittigen Entscheidung der Schiedsrichter Heiko Jacobs und Udo Wessolowski (Elsdorf-Westermühlen) will der Berliner TSC die Wertung des Spiels anfechten. Ein entsprechender Widerspruch sei formuliert, gestern sollte das Schreiben dem Verband zugestellt werden, sagte die Berliner Trainerin Kristina Richter. Die Unparteiischen hatten in der 47. Minute Berlins Treffer zum vermeintlichen 15:17 nicht anerkannt, weil der Ball das Tor offenbar durch ein Loch im Netz wieder verlassen hatte.

Was fast alle Zuschauer gesehen hatten, bestätigte sich später bei einer Analyse der von den Gästen vorgenommenen Videoaufzeichnung: "Zweifelsfrei ist es zwar nicht zu erkennen", sagte Wessolowski, "aber wir müssen zugeben, dass es sehr nach einem regulären Tor aussieht." Jacobs habe allerdings bei einer Begutachtung des Tornetzes "kein unnormales Loch feststellen können". Ob der Widerspruch Aussicht auf Erfolg hat, ist fraglich, weil der Verband von einer Tatsachenentscheidung ausgehen könnte.

Der stark ersatzgeschwächte ATSV hatte den besseren Start erwischt, Kerstin Felkel und Bianca Schuster versäumten es jedoch, die frühe 4:0-Führung mit Siebenmetern weiter auszubauen. In der schwachen Partie vergab Ahrensburg insgesamt sogar vier Strafwürfe und lief ab Mitte der zweiten Halbzeit einem Rückstand hinterher. Simona Stahl rettete nach dem 19:21 mit zwei Treffern in der 58. und 59. Minute wenigstens das Remis.

Die Tore des Ahrensburger TSV erzielten: Kerstin Felkel (7/2), Bianca Schuster (6/2), Simona Stahl (3), Svenja Hostetmann, Nadine Synold (je 2) und Janicke Bielfeldt (1).