In dieser Verfassung hätten die Stormarnerinnen das wichtige Spiel eine Woche zuvor gegen Bad Schwartau nicht verloren.

Ahrensburg. Für Daniela Laupichler war es im Prinzip ein guter Tag, die Zahlen des Statistikbogens belegen das. 23 Paraden hat die Torhüterin des Ahrensburger TSV im Handball-Regionalligaspiel gegen den Buxtehuder SV II gezeigt, eine starke Vorstellung in Abwesenheit der verhinderten Nummer eins Sabine Meier.

Und doch stahl eine andere Laupichler die Show: Im Gästetor stand Anna Szymanska, eine Frau mit Europapokalerfahrung, drei Siebenmeter entschärfte sie und viele Bälle in wichtigen Situationen. Sie war der entscheidende Faktor in einer Partie, deren knapper Verlauf im Endergebnis von 26:32 (13:16) keinen Niederschlag fand.

Der Abstiegskandidat aus Stormarn zeigte wieder zum falschen Zeitpunkt die richtige Leistung, das war der große Wermutstropfen nach dem akzeptablen Auftritt. In dieser Verfassung wäre die Begegnung mit dem als schlagbar eingestuften VfL Bad Schwartau eine Woche zuvor womöglich nicht verloren gegangen, gegen die starke Bundesligareserve des niedersächsischen Spitzenklubs aber reichte es nur zu einem Achtungserfolg - wenn auch einem für die Ehre wichtigen nach dem 20:41-Debakel aus dem Hinspiel.

"Mehr Herz, mehr Engagement, mehr Seele" als zuletzt attestierte Labs seiner Mannschaft, Mitte der zweiten Halbzeit reiften sogar Träume: 20:20, 22:22, so eng ging es zu in der Heimgartenhalle. "Etwas mehr Ruhe im Abschluss, dann hätten wir vielleicht etwas holen können", sagte Labs, "aber in den Stressmomenten war dann die Torhüterin ausschlaggebend."

Entscheidend griff auch das Hamburger Schiedsrichtergespann Christoph Böhm/Jan Rosenthal (HSG Red/Blue) ein, das war schon nach 20 Minuten: Mit einer direkten Roten Karte gegen Simona Stahl, für Labs "eine krasse Fehlentscheidung", dezimierten sie die Stormarnerinnen früh, zwangen sie, ihre Deckung umzustellen. Trotzdem hielt der ATSV zunächst noch mit, ehe der Gegner von seiner offensiven auf eine 6:0-Abwehrformation umstellte. Ahrensburg, nicht eben mit vielen wurfgewaltigen Rückraumspielerinnen ausgestattet, schloss dann immer wieder unüberlegt ab und machte Torhüterin Szymanska damit erst richtig stark.

Die "Heimspielwochen" sind damit vorbei für den Viertletzten der Tabelle und am Ende fehlt der Punkt: Alle vier Partien verloren, damit bleibt nach wie vor nur eine vage Hoffnung auf den Klassenverbleib. Gute Nachrichten in dieser Hinsicht kommen momentan wenigstens vom TSV Travemünde. Der darf nach seinem fünften Saisonsieg wieder ernsthaft auf den Verbleib in der Zweiten Bundesliga hoffen, und das würde bedeuten, dass in der Regionalliga Nordost auch Rang elf, die aktuelle Position der Ahrensburgerinnen, genügen würde, um drin zu bleiben.

Noch aber ist auch dieser viertletzte Platz nicht sicher, von hinten setzt die HSG Tarp-Wanderup zum Überholen an. Zwei Punkte müssen wohl noch her, um nicht in die Zone der Regelabstiegsplätze zu rutschen, realistisch dürfte ein Sieg aber nur im letzten Heimspiel am 18. April gegen den Berliner TSC sein. Vielleicht aber gelingt ja eine Überraschung am kommenden Sonnabend bei der HSG Kropp/Tetenhusen. Im Duell mit dem Tabellensiebten hatte der ATSV auch beim 24:24 im Hinspiel schon gepunktet.


Die Tore des Ahrensburger TSV erzielten: Kerstin Felkel (8/5), Bianca Schuster (4/1), Janicke Bielfeldt, Svenja Hostetmann, Alexandra Krone (je 3), Nadine Grunwald (2), Simona Stahl, Nadine Synold und Natalina Münch (je 1).