Der Abstieg aus der Regionalliga ist kaum noch abzuwenden. Zum rettenden Ufer fehlen schon sechs Punkte.

Ahrensburg. Die Handball-Frauen des VfL Bad Schwartau machen auch auf ihren Hosen Werbung, für Milch, die angeblich länger frisch bleibt. Nun kann man streiten, ob Sportler als lebende Litfaßsäulen durch die Gegend laufen sollten, jedenfalls aber war der Markenname des Sponsors diesmal Programm in der Heimgartenhalle: Der Ahrensburger TSV verlor das Schleswig-Holstein-Derby mit 22:27 (11:13), und während sich die Gäste den Klassenverbleib sicherten, scheint das Haltbarkeitsdatum der Stormarnerinnen für die Regionalliga nach einem Jahr schon abzulaufen.

Jede Spielerin ging auf ihre Weise mit der bitteren Niederlage um, es flossen Tränen. Simona Stahl stürmte nach dem Schlusspfiff aus der Halle, Janicke Bielfeldt, die große Kämpferin, saß auf einer Bank und vergrub ihr Gesicht in den Händen, daneben starrte Natalina Münch minutenlang ins Leere. Auch Trainer Tilo Labs fand erst einmal keine Worte für die große Enttäuschung.

"Viel hat sich im Prinzip ja gar nicht geändert", sagte er dann, man kann das so oder so sehen: Der ATSV steht weiter drei Punkte vor dem ersten Regelabstiegsplatz, wahrscheinlich wird die Mannschaft dort nach den ausstehenden vier Partien auch bleiben. Der aktuelle elfte Rang jedoch reicht nicht, es sei denn, der TSV Travemünde schafft doch noch den Zweitliga-Verbleib. Platz zehn, das rettende Ufer, ist nach der Pleite gegen Schwartau in unerreichbare Ferne gerückt.

Der Abschied aus der Regionalliga hat sich schon im November angedeutet, seitdem ist Katharina Rathke nicht mehr dabei. "Wir wussten, dass sie eine von drei Spielerinnen ist, die nicht ausfallen dürfen", sagte Labs. "Ohne sie haben wir einen Qualitätsverlust, der nicht zu kompensieren ist." Dabei hätte es nur Kleinigkeiten bedurft gegen Bad Schwartau, um Kapital zu schlagen aus einer 9:8-Führung. "Der Einsatz war da, aber uns haben Cleverness und Mut gefehlt", sagte Labs, und man muss auch sagen, dass die hohe Fehlerquote mit dem Anspruch des Teams nicht vereinbar ist.

Torfrau Daniela Laupichler war die erste, die begann, die Werbebanner von der Hallenwand zu entfernen, die Spielerinnen sind dafür nach jedem Heimspiel zuständig. Diesmal sah es so aus, als sei es der Beginn der Aufräumarbeiten eines Absteigers.


Die Tore des Ahrensburger TSV erzielten: Bianca Schuster (7/1), Natalina Münch (5), Kerstin Felkel (4/2), Alexandra Krone (3), Simona Stahl (2) und Kirsten Vester (1).