Das 29:23 (13:10) im Oberligaspiel gegen den SC Alstertal-Langenhorn hätte im Prinzip keiner großen Worte bedurft, es war ein ziemlich glanzloser...

Ahrensburg. Das 29:23 (13:10) im Oberligaspiel gegen den SC Alstertal-Langenhorn hätte im Prinzip keiner großen Worte bedurft, es war ein ziemlich glanzloser Auftritt der Handball-Männer des Ahrensburger TSV, aber dann hatte Tilo Labs doch noch etwas Wichtiges zu verkünden. "Wir waren immer dann erfolgreich, wenn wir schnell gespielt haben, über die erste und zweite Welle", sagte er. "Ich habe das Gefühl, dass sich mein Stil hier so langsam durchsetzt."

Vor knapp vier Monaten übernahm Labs das Traineramt zunächst übergangsweise von Hans Riedel, er hat seitdem Gefallen gefunden an der verantwortungsvollen Aufgabe. Auf dem Stuhl, der in der Vergangenheit für viele seiner Vorgänger zum Schleudersitz wurde, will es sich der 39-Jährige dauerhaft bequem machen. Nach dem Spiel gab der Verein die Einigung bekannt, damit ist Labs der sechste Trainer des Oberligateams binnen acht Jahren.

In der kommenden Saison wird er sich einer Erwartungshaltung ausgesetzt sehen, die immer noch anspruchsvoll ist, aber doch bescheidener als in der Vergangenheit. "Wir wollen weg von dieser aggressiven Aussage, dass der Klub in die Regionalliga soll", sagte der Stellvertretende Abteilungsleiter Lars Kiesbye, das sei auch eine Vernunftentscheidung. "Wir hätten natürlich versuchen können, die Mannschaft noch einmal mit drei, vier Leuten zu verstärken", sagte er, "aber es ist ja auch so, dass der Input, der in der Vergangenheit in die Mannschaft gegangen ist, in keinem angemessenen Verhältnis zum Erfolg stand."

Die neue Vorgabe ist, nach der Spielklassen-Strukturreform in der Saison 2010/11 in der neuen Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein zu spielen. "Das ist ein realistisches Ziel, alles darüber hinaus würde ich für sehr fragwürdig halten", sagte auch Gerd Wollesen, Chef der ATSV-Supporters. Nach jetzigem Stand sieht es wohl so aus, dass viele Spieler den Weg des Vereins mitgehen. "Die Signale sind so, dass ein Großteil der Mannschaft bleiben wird", so Labs.

Der Trainer genießt nach sechs Jahren als Coach der ATSV-Frauen im Verein großes Ansehen, zumal er auch das enttäuschend in die Saison gestartete Männerteam nach holprigem Beginn der gemeinsamen Zeit zurück in die Erfolgsspur geführt hat. Sechs Siege in Folge und Rang drei sind dafür ein guter Beleg, auch wenn es gegen Alstertal nur phasenweise lief. Labs: "Wir hatten zu viele schlechte Phasen, sonst hätten wir höher gewonnen."


Für den Ahrensburger TSV trafen: Christoph Palder (5), Maximilian Ginders, Amen Gafsi (je 4), Andre Peter, Jörn Kammler, Christoph Stukenbrock (je 3), Thiago Santos (3/2), Said Evora, Steffen Liepold (je 2).söb