Nach dem 33:41 gegen die Bramstedter TS gibt es nur wenig Hoffnung auf den Klassenerhalt.

Ahrensburg. Die Bramstedter TS steht in der Handball-Regionalliga jenseits von Gut und Böse. Entsprechend locker präsentierte sich die Mannschaft beim Gastauftritt beim Ahrensburger TSV. Eine Halbzeit lang ließ das Team den Aufsteiger im Angriff gewähren, ohne dass die Stormarner das Angebot angemessen würdigten. Und dann reichten nur fünf Minuten aus, um die Hausherren auf die Verliererstraße zu bringen.

"Ich sage dazu nichts mehr", sagte deren Spielertrainer Dirk Schimmler nach dem 33:41 (17:18)-Debakel. "Da redet man sich den Mund fusselig, und es passiert dennoch nichts." Angesichts der Pleite stellt sich die Frage, was der Coach seinem Team vor der Begegnung in der Kabine gesagt haben mag. Von einem Konzept, wie man die extrem offensive 3:3-Deckung der Bad Bramstedter knacken wollte, war nur höchst selten etwas zu sehen.

Die Angriffsbemühungen der Ahrensburger waren meist zu statisch, so dass sich die Rückraumspieler immer wieder Eins-gegen-eins-Situationen gegenüber sahen und sich häufig festliefen. Das probate Mittel, mit den Außen die Abwehr zu hinterlaufen und damit eine Überzahl am Kreis zu schaffen, wandte der ATSV in der ersten Halbzeit nur einmal an - und da traf Sascha Burmeister auch prompt zum 16:16.

Dass die Ahrensburger dennoch etliche Chancen bekamen, um mit einem deutlichen Vorsprung in die Pause zu gehen, lag an der zunächst laschen Einstellung einiger Gäste-Spieler. Doch Robert Heinrich, Mathias Behncke, Christoph Palder und Dirk Schimmler fanden immer wieder ihren Meister in Torwart Dirk Elvers. Dass sie dem 35 Jahre alten Schlussmann die Arbeit leicht machten, weil sie die Würfe meistens flach ansetzten, soll Elvers' Leistung nicht schmälern, gibt jedoch die mangelnde Flexibilität der Gastgeber im Abschluss wieder.

BT-Trainer Thomas Wahl brachte es auf den Punkt: "Wir hatten einen starken Torwart, und Ahrensburg hat ohne Schlussmann gespielt." Florian Schmidt wehrte lediglich vier Bälle ab - eine indiskutable Leistung, auch wenn er von einer Schulterverletzung beeinträchtigt war. Weil Torsten Wild nach seinem Krankenhausaufenthalt noch nicht wieder fit war und Kai Altrichter überfordert wirkte, fehlte es der engagiert beginnenden ATSV-Abwehr an Rückhalt.

Zwar gelang es dennoch, den 1:4-Rückstand schnell in eine Führung zu wenden, die bis zum 14:12 sogar zwei Tore betrug. Die Entscheidung fiel aber kurz nach der Pause, als der Ahrensburger Rückstand innerhalb von fünf Minuten von 20:21 auf 21:25 anwuchs. Bis auf zehn Treffer bauten die athletisch überlegenen Segeberger ihren Vorteil anschließend aus.

"Es war deprimierend, wie wir uns präsentiert haben", sagte Klaus-Dieter Schmidt aus dem Managergremium "Supporters" und nahm auch den Trainer ins Visier. "Es wäre vielleicht gut, wenn er zu Beginn eines Spiels auf der Bank bleiben und sich auf das Coaching der Mannschaft beschränken würde", sagte Schmidt. Ein Vorschlag, dem der Schweriner wahrscheinlich gern folgen würde, wenn er die Alternativen im Rückraum hätte. Diesmal fehlte Geburtstagskind Marc Monich (Mandelentzündung).

Die Lichtblicke für eine bessere Ahrensburger Zukunft waren dünn gesät. Zwar vergab auch der Potsdamer Andre Peter einen Siebenmeter (der ATSV ließ drei aus), seine drei Tore und die guten Anspiele geben jedoch Anlass zur Hoffnung. Robert Heinrich und Mathias Behncke überzeugten als unermüdliche Kämpfer, und Mannschaftskapitän Palder traf zumindest in der Anfangsphase. Die Aussichten auf den Klassenerhalt haben sich für den ATSV aber weiter verschlechtert, weil die mitbedrohten Clubs SG Wilhelmsburg, HSG Nord-NF und Bad Doberaner SV punkteten.

Spielverlauf: 0:2, 1:4, 5:4 (8. Minute), 5:6, 6:7, 9:7 (16.), 14:12 (22.), 14:15, 17:18 - 17:19, 20:21, 20:25 (40.), 21:29, 23:32, 24:34 (50.), 29:37, 33:41.

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Robert Heinrich (7/1), Mathias Behncke (6), Dirk Schimmler (5/2), Christoph Palder (5), Sascha Burmeister (4), Markus Fraikin, Andre Peter (je 3) und Henning Wollesen (1).