9:35-Debakel - Hoisbüttels Frauen hoffen trotzdem noch auf den Verbleib in der Zweiten Hamburger Liga.

Ammersbek/Ahrensburg. Das Stimmungsbarometer spielte verrückt im Hause Eckhardt am Abend nach dem Spiel, es zeigte heftige Ausschläge an von Euphorie bis Depression. Messbare Folgen eines Schwestern-Duells, dessen Ergebnis deutlich war wie kein anderes diese Saison in der Zweiten Hamburger Handball-Liga der Frauen. Die 16-jährige Jessica verlor mit dem THB Hamburg 03 das Kreisderby gegen die 18 Jahre alte Vanessa und den Ahrensburger TSV II mit 9:35 (6:16) - für die eine ein Debakel, für die andere ein Triumphzug.

Jessica trug früher selbst das ATSV-Trikot, dann wechselte sie mangels leistungsstarker Nachwuchsmannschaften im Verein zum Nachbarklub nach Hoisbüttel. Dort spielt sie normalerweise mit der B-Jugend um den Titel in der Oberliga, hin und wieder hilft sie im viel zu dünn besetzten Kader der Frauen aus. Ohne jugendliche Unterstützung hätte Trainer Jens Rühter diesmal nur fünf Feldspielerinnen aufbieten können, nachdem sich im Training Katrin Schuhr einen Muskelfaserriss zugezogen und die Verletztenliste um eine weitere Position verlängert hatte.

"Am Ende haben wir kaum noch Gegenwehr geleistet, Spielerinnen geschont, die gesundheitlich angeschlagen waren", sagte Rühter. Aufgeben will beim Tabellenvorletzten trotz der misslichen Lage niemand, alle Konzentration gilt den entscheidenden Partien gegen die direkten Konkurrenten. Rühter: "In den letzten vier Partien können wir voll auf die B-Jugendlichen zurückgreifen, weil deren Saison dann schon beendet ist. Vielleicht wird das unser großes Plus."

Für Ahrensburgs Coach Thies Nowacki wäre der Klassenverbleib des THB "ein Wunder", gleiches träfe auf einen möglichen Titelgewinn des ATSV II zu. Sechs Punkte liegt der Tabellendritte trotz des Kantersiegs hinter dem ungeschlagenen Spitzenreiter SG HT 16/TH Eilbeck, ein Rückstand, der kaum noch aufzuholen ist. "Für uns war es ein Trainingsspiel unter Wettkampfbedingungen, wir hätten sogar noch mehr Tore werfen können", sagte Nowacki.

Vanessa Eckhardt hatte übrigens auch im Privatduell mit ihrer jüngeren Schwester die Nase vorn: Während sie dreimal erfolgreich war, gelang Jessica nur ein Treffer.

Die weiteren Tore des THB Hamburg 03 warfen: Sabine Schwarz (4), Sybille Jacobsen, Lisa Gottschalk, Anna Kecinski und Carina Mlitzko (je 1).

Für den Ahrensburger TSV II trafen außerdem: Marion Nommensen (6/1), Antje Mosche (5), Nina Köppler (5/2), Christine Köhn (4/1), Janna Rudow, Andrea Mühlenkamp (je 3), Katrin Niemeier, Elisabeth Haude und Katja Schomburg (je 2).