Ahrensburg: Der Oberliga-Spitzenreiter siegt auch im NOHV-Pokal gegen Eidelstedt 33:25.

Ahrensburg. Die Handball-Frauen des Ahrensburger TSV tanzen weiter auf zwei Hochzeiten. Der Tabellenführer der Hamburger Oberliga bezwang den Regionalliga-Club SV Eidelstedt im NOHV-Pokal mit 33:25 (15:12) und zog damit in die dritte Runde des überregionalen Wettbewerbs ein. Allerdings nahmen die Hamburgerinnen die Aufgabe offenbar nicht ganz so ernst. Gästetrainer Harald Feindt fehlten vier Stammkräfte, darunter Dana Kretschmann, die ehemalige Oldesloer Zweitbundesligaspielerin. Zudem hatten die Gäste nicht genügend Ersatzkräfte dabei. Als sich die Polin Agniesza Szpila bei einer Abwehraktion am Knöchel verletzte (35. Minute), musste der Gegner die Partie mit fünf Feldspielerinnen zu Ende bringen.

Zum Zeitpunkt der Verletzung führten die Ahrensburgerinnen allerdings bereits mit 17:14 und hatten die Partie im Griff. Das lag vor allem an der starken Defensivleistung von Imke Stoetzer, die Eidelstedts Torjägerin Jeanette Marquardt im Zweikampf und im Block mit Iske Eckermann Grenzen aufzeigte und sie frühzeitig zu einem Wechsel auf die rechte Rückraumseite zwang. "Das war schon klasse", lobte Labs, der bewusst auf eine "Manndeckung" für die gefährlichste Rückraumschützin verzichtet hatte, um seine 6:0-Formation nicht auseinanderzureißen.

Der Schachzug erwies sich als richtig, denn Marquardt gelangen vor der Pause nur vier Feldtore. Dass sie am Ende 18 Treffer zu Buche stehen hatte, lag an sechs Siebenmetern und den "unwichtigen" Toren, die sie in der zweiten Halbzeit erzielte. "Als das Spiel entschieden war, hat natürlich auch die Konzentration in der Abwehrarbeit etwas nachgelassen", sagte Labs.

Zumindest eines war den Ahrensburgerinnen, die in Anbetracht des Fehlens von Marion Nommensen (privat verhindert) und der Kreuzbandverletzung von Julia Carl nur Simona Stahl als Wechselspielerin aufbieten konnten, gelungen: Sie haben der "Zweitbesetzung" des Regionalliga-Tabellenzwölften trotz einer nur durchschnittlichen Leistung den Tag verdorben. Dass deren Trainer Feindt nach der gelben Karte und weiteren Reklamierens vom souveränen Schiedsrichtergespann Schmidt/Kröhnke (Moorreger SV) eine Zwei-Minuten-Strafe für sein ohnehin dezimiertes Team hinnehmen musste, zeigte, dass ihn diese Niederlage schon schmerzte.

Trotz des wertlosen Schlussdrittels blieben aber auch Labs noch einige positive Erkenntnisse. Seine Mannschaft zog ihr Tempospiel bis zum Ende durch und erzielte erneut mehr als 30 Tore. Besonders viel Tordrang zeigten diesmal Julia Kögel (elf Treffer) und die achtmal erfolgreiche Silke Schöning. Erfreulich waren auch die Treffsicherheit von Nadine Siemsen bei Tempogegenstößen sowie das solide Torwartspiel von Manuela Pacher und Cindy Klischat, die in der letzten Viertelstunde zwischen den Pfosten stand. Linksaußen Simona Stahl kann nach Ansicht von Labs mehr, als sie diesmal zeigte. Allerdings hatte sie sich nach dem Einrenken eines Wirbels erst kurzfristig zu einem Einsatz entschieden.

Der geschrumpfte Kader der Ahrensburgerinnen lässt dem Coach auch in den kommenden entscheidenden Wochen im Kampf um den Meistertitel wohl kaum Alternativen. "Ich muss vom Verein das Votum haben, dass er den möglichen Aufstieg der Mannschaft unterstützt und ihr dementsprechend erste Priorität einräumt", sagte Labs im Vorgriff auf ein anstehendes Gespräch mit dem Handballvorstand. Im Klartext: Benötigt Labs Spielerinnen aus der A-Jugend oder aus der zweiten Mannschaft des ATSV als Aushilfe, bekommt er sie auch dann, wenn deren Teams - wie diesmal geschehen - zeitgleich Punktspiele zu absolvieren haben.

Übrigens: In der Oberliga patzten die beiden hartnäckigsten Verfolger: Der TH Eilbeck ließ zwei Punkte bei der SG Harburg (22:23), die HSG Rissen/Wedel, nächster Gegner am Sonntag (17 Uhr, Heimgartenhalle), kam beim TSV Wandsetal nicht über ein 21:21 hinaus.

Spielverlauf: 0:1, 1:2, 3:2, 4:6, 6:6 (16. Minute), 9:10, 11:10 (21.), 15:12 - 17:14 (34.), 20:15, 23:16, 24:19 (46.), 28:21, 32:22 (56.), 33:25

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Julia Kögel (11/3), Silke Schöning (8), Nadine Siemsen (4), Lena Radlof (4/1), Imke Stoetzer (3), Iske Eckermann (2) und Simona Stahl (1).