Die Reinickendorfer Füchse, das wussten sie bei den Handball-Frauen des Ahrensburger TSV schon vor dem Spiel, packen gern mal kräftig zu, es hätte...

Ahrensburg. Die Reinickendorfer Füchse, das wussten sie bei den Handball-Frauen des Ahrensburger TSV schon vor dem Spiel, packen gern mal kräftig zu, es hätte also gar keiner Demonstration mehr bedurft. Der Anschaulichkeit halber hat sich die Szene dann doch gelohnt: Als Christina Bockelmann ihren Arm um den Bauch von Kirsten Vester schlang, winkelte die Stormarnerin ihre Beine an - und hing für ein paar Augenblicke im Klammergriff ihrer Gegnerin in der Luft.

Das Bild passte, denn dass der krasse Außenseiter ATSV beim 24:27 (10:15) gegen den Tabellenzweiten der Regionalliga Nordost den Boden unter den Füßen verlor, war manchmal selbstverschuldet. Elf Zeitstrafen kassierte das Team von Trainer Tilo Labs, drei davon wegen Meckerns. "Wir müssen da einfach disziplinierter sein", sagte Rückraumschützin Kerstin Felkel. "Aber ich bin jetzt 31 und werde es wohl selbst nicht mehr lernen, den Mund zu halten."

Die kleine Aufholjagd zum 15:17 (45. Minute) endete somit vorzeitig, denn fortan spielte Ahrensburg beinahe ununterbrochen in Unterzahl. "Es war nie das Gefühl da, punkten zu können. Mit der Hälfte der Zeitstrafen wäre das vielleicht anders gewesen", sagte Labs.

Die Mannschaft verkaufte sich teuer, wie fast immer gegen Spitzenteams, "doch nie werden wir belohnt", sagte Felkel, mit 14 Toren (davon neun Siebenmeter) herausragende Ahrensburgerin. Der ATSV steht wieder auf einem Abstiegsplatz, mit zwei Punkten weniger als bis Weihnachten erhofft. "Die vielen Ausfälle gehen an die Substanz", sagte Felkel, doch sie ist guter Hoffnung, mehr als einen Fuß in die Tür zum Klassenverbleib zu bekommen: "Bisher haben wir Erfahrung gesammelt, in der Rückrunde holen wir ein paar Siege mehr", sagte sie.


Die weiteren Tore des Ahrensburger TSV erzielten: Simona Stahl, Kirsten Vester, Nadine Synold, Bianca Schuster (je 2), Nadine Grunwald und Alexandra Krone (je 1).söb