So ein Handballspiel kann ja ganze Bücher füllen allein mit Zahlen und Daten, lauter Fakten als Grundlage für die Analyse. Trainer Tilo Labs vom...

Ahrensburg. So ein Handballspiel kann ja ganze Bücher füllen allein mit Zahlen und Daten, lauter Fakten als Grundlage für die Analyse. Trainer Tilo Labs vom Ahrensburger TSV hat neuerdings eine zusätzliche Spalte auf dem Statistikbogen eingefügt, und deren Auswertung allein reichte ihm schon, um zu erkennen, warum seine Mannschaft im achten Auswärtsspiel der Saison zum sechsten Mal verloren hatte: In der Kategorie "absolut unnötige Fehler" fanden sich fünf Striche - viel zu viele, um in der Regionalliga Nordost bestehen zu können.

Labs meint die wirklich haarsträubenden Patzer, entstanden nicht etwa in Bedrängnis, sondern ohne Not. Simple Pässe über ein paar Meter, fehlgeleitet zum Gegner oder ins Aus, bei denen das Publikum erschrocken raunt: Eine Handvoll solcher Ballverluste, das wusste der Berliner TSC zu bestrafen beim 28:30 (14:13) der zur Pause noch in Führung liegenden Stormarnerinnen.

So blieb nur der Ärger über die vergebene Chance, überraschend in der Hauptstadt zu punkten - und die Erkenntnis, dass der ATSV schon einen besonderen Tag erwischen muss, um in Liga drei Siege zu erringen.

Die Berliner Luft wurde dünn für die Gäste, als sie zu Beginn der zweiten Halbzeit ein wenig nachließen, als sie behäbig wirkten, ein bisschen zu sehr zufrieden mit sich selbst vielleicht nach der guten ersten Halbzeit. Alles ging dann ziemlich schnell, aus dem 14:13 wurde ein 14:18 und daraus ein 18:25 (45. Minute), so einen großen Rückstand aufzuholen ist der Aufsteiger nicht in der Lage.

"Eine Schwächephase wie diesmal nach der Pause können wir uns einfach nicht erlauben", sagte Labs. Ein anderer Grund für die Niederlage saß neben ihm auf der Bank: Katharina Rathke, unverzichtbare Leistungsträgerin, verletzt und vom Arzt mit striktem Sportverbot bedacht, nur als Tourist in der Hauptstadt. Im rechten Rückraum entstand eine Lücke, die erst Simona Stahl, dann Kirsten Vester und schließlich Natalina Münch zu schließen versuchten, ohne dass es ihnen so recht gelingen mochte.

Im letzten Spiel des Jahres nun kommt Berlin nach Ahrensburg, am Sonnabend um 16 Uhr, dann heißt der Gegner Reinickendorfer Füchse. Im Duell mit dem Tabellenzweiten ist der ATSV nur Außenseiter und muss den Sturz vom viertletzten Rang in die Abstiegszone fürchten. Verfolger HSG Tarp-Wanderup nämlich bekommt mit dem SVTO Neumünster eine lösbare Aufgabe vorgesetzt.


Die Tore des Ahrensburger TSV erzielten: Bianca Schuster (6/3), Kerstin Felkel, Silke Thom (je 5), Alexandra Krone (4), Svenja Hostetmann (3), Janicke Bielfeldt (2), Simona Stahl, Nadine Grunwald und Kirsten Vester (je 1).söb