Handball: Ahrensburgs zweite Frauen-Mannschaft wollte dem Coach zum Saisonende kündigen.

Ahrensburg. Mit dem Ziel, Platz sechs in der zweiten Hamburger Liga zu erreichen, ging Trainer Michael Repky (41) mit der zweiten Frauen-Mannschaft des Ahrensburger TSV in die Handballsaison. Nach zwei Dritteln der Spielzeit steht die Mannschaft sogar auf Rang drei, doch Repky ist nicht mehr in der Verantwortung.

Der Coach war von Mannschaftsseite aus informiert worden, dass diese sich für die kommende Serie einen anderen Trainer suchen wolle, worauf sich der überraschte Repky entschied, sein Amt sofort niederzulegen und dies dem Team vor dem Spitzenspiel beim TH Eilbeck II verkündete.

Dass diese Partie unter diesen Umständen mit 12:15 (6:7) verloren ging, erscheint vergleichsweise nebensächlich. "Ich bin enttäuscht, dass niemand aus der Mannschaft zu mir kam oder offen Kritik geübt hat", sagte Repky, der seit seinem achten Lebensjahr dem Verein angehört und dort zehn Jahren Trainer war. Die Begründung für die Trennung, die Mehrheit der Spielerinnen habe mit ihm als Übungsleiter den Spaß am Handball verloren, versteht er nicht.

Auf Spartenleiter Uwe Kreutzberger kommt in jedem Fall eine Menge Arbeit zu. "Repky hat bei uns gute Jugendarbeit geleistet und war seit anderthalb Jahren auch mit der zweiten Frauen-Mannschaft erfolgreich", stellte der Handball-Obmann fest. Er war vor vollendete Tatsachen gestellt worden: Mannschaftsführerin Sandra Berndt hatte erst Repky telefonisch unterrichtet und dann ihn informiert.

"Ich werde beim Training vorbeischauen und mich parallel um eine schnelle Interimslösung bemühen", erläuterte Kreutzberger sein weiteres Vorgehen. Die naheliegendste Lösung wäre: Tilo Labs, Trainer der Oberliga-Mannschaft, kommt mittwochs eine halbe Stunde eher aus Schwerin und leitet auch die Übungseinheiten der zweiten Damen. Damit könnte man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Das Team hätte einen kompetenten Übungsleiter, und Labs hätte engeren Kontakt zu Spielerinnen, die auch in der "Ersten" aushelfen könnten. Labs, der vor gut zwei Wochen mit Repky über eine Abstimmung der Trainingsinhalte gesprochen hatte, ist allerdings skeptisch. "Mein Angebot an die zweite Mannschaft, das Freitagstraining des Oberligakaders zu nutzen, um sich zu empfehlen, wurde bis dato nicht genutzt."

Unterdessen hat Michael Repky schon eine neue Aufgabe gefunden. Sein Gesuch auf der Internetseite des Schleswig-Holsteinischen Handball-Verbands beantwortete der VfL Oldesloe und verpflichtete ihn per sofort für seine erste Damen-Mannschaft.

Die Tore des Ahrensburger TSV II erzielten: Nina Schneider (4), Martina Jensen, Stephanie Vietheer, Wiebke Grasmeier (je 2), Mareike Wilde, Elisabeth Haude (je 1).