Die Stormarner spielen besser als zuletzt - aber noch nicht im Stil eines Aufstiegsfavoriten.

Ahrensburg. Oft gehen Trainer-Meinungen weit auseinander. Nach dem Duell in der Handball-Oberliga der Männer zwischen dem Ahrensburger TSV und der HG Hamburg-Barmbek hatten jedoch beide Seiten Recht. Ahrensburgs Trainer Hans Riedel lobte angesichts des 28:27 (16:14)-Sieges die neue Stabilität in der Abwehr und die Nervenstärke im Team. "Wir hatten auch in kritischen Phasen noch eine Antwort", so der Coach. Seine Kollege Holger Bockelmann trauerte verlorenen Punkten nach, weil sein Team fünf von elf Siebenmetern vergab und sich im Angriff des Öfteren taktisch unklug verhielt.

Die Ahrensburger verhinderten damit vor 100 Zuschauern einen völligen Fehlstart, verbesserten sich vorerst auf den fünften Tabellenrang. 20 Minuten lang bis zum 14:9 dominierten sie die Partie. In der Deckung sorgte Max Ginders bei seinem Punktspieldebüt für Stabilität im Mittelblock (mit Christoph Palder) und als Ballverteiler in der Rückraummitte für sehenswerte Tore aus der Distanz.

Als die Gäste jedoch ihre Abwehr auf 5:1 umstellten und den 20 Jahre alten ehemaligen Mönchengladbacher damit neutralisierten, ging der Ahrensburger Angriffsschwung verloren. Da das Schiedsrichtergespann zudem die harte Defensivarbeit des Heimteams mit vielen Siebenmetern bestrafte, kamen die Hamburger zum 14:14-Ausgleich. Mehr ließen die Ahrensburger aber nicht zu.

"Von 27 Gegentoren sind sechs nach Gegenstößen und fünf nach Strafwürfen gefallen", erläuterte Riedel die Statistik. "Der Trainingsschwerpunkt Abwehrarbeit der vergangenen Wochen hat sich also ausgezahlt."

Neben dieser Erkenntnis konnte Riedel auf die mannschaftliche Geschlossenheit seines Teams verweisen, das sich auch mit vier Zeitstrafen im Schlussdrittel nicht aus dem Tritt bringen ließ. Gegen Spitzenteams wie den TSV Ellerbek, TuS Esingen oder die SG Hamburg-Nord werden sich die Stormarner aber noch weiter steigern müssen.

Im zweiten Durchgang behaupteten sie mit Glück den knappen Vorsprung. Großen Anteil daran hatten die beiden Torhüter Nikolai Uhl und Steffen Reider. Uhl parierte drei von vier Siebenmetern, Reider kam auf insgesamt 17 gehaltene Bälle. Für die Entscheidung gegen die mit großer Moral imponierenden Barmbeker sorgte Thiago Santos, der eine Minute vor Schluss zum 28:25 traf.


Die Tore für den Ahrensburger TSV warfen: Christoph Palder, Amen Gafsi (je 5), Jörn Kammler, Max Ginders, Thiago Santos (je 4), Christoph Stukenbrock (4/3) und Steffen Liepold (2).