Am Schluss verlor der Trainer die Contenance, das hatte es zuvor in dieser Form noch nicht gegeben: Tilo Labs ist ja sonst eher bekannt als ruhiger...

Ahrensburg. Am Schluss verlor der Trainer die Contenance, das hatte es zuvor in dieser Form noch nicht gegeben: Tilo Labs ist ja sonst eher bekannt als ruhiger und besonnener Coach, diesmal tobte der 39 Jahre alte Schweriner an der Seitenlinie, weil er nicht einverstanden war mit dem, was die Unparteiischen entschieden. Labs bekam dann die Macht der Spielleiter zu spüren, es gab eine Zwei-Minuten-Strafe gegen ihn, zum ersten Mal überhaupt.

Das 30:34 (18:16) der Handball-Frauen des Ahrensburger TSV beim TSV Owschlag hat Nerven gekostet, das war den Beteiligten auch lange nach dem Schlusspfiff noch anzumerken. "Die Punkte lagen auf dem Silbertablett, aber wir waren nicht klug genug, sie mitzunehmen", sagte Labs. Die zweite Saisonniederlage in der Regionalliga Nordost tut weh, umso mehr mit dem Wissen um die Pausenführung und das 24:21 eine Viertelstunde vor Schluss.

Das sind noch nicht einmal alle Hiobsbotschaften des dritten Spieltags gewesen, schwer wiegt nämlich zudem der Verlust von Simona Stahl. Die Außenspielerin, bis dahin fünffache Torschützin, verdrehte sich das Knie und schied mit dem Verdacht auf Kreuzbandriss aus.

"Wir haben in der Schlussphase den Kopf verloren, waren nicht kühl genug, nicht abgezockt", sagte Labs, "auch Konzentrationsmängel waren entscheidend für die Niederlage." Zudem wurde offenbar, dass die Alternativen an beweglichen Rückraumspielerinnen, wie sie gegen die körperbetont agierende Mannschaft aus Owschlag gebraucht wurden, begrenzt sind. Kerstin Felkel und Katharina Rathke mussten durchspielen, und so waren beide am Ende zu erschöpft, als dass sie dem Spiel noch eine Wende hätten geben können.

Es gab aber auch wieder eine Reihe positiver Aspekte, die Leistung von Sabine Meier im Tor zum Beispiel, die gute Deckungsarbeit, das hohe Tempo, das der ATSV vorlegte. "Im Prinzip sind wir weiter auf dem richtigen Weg", sagte Labs. "Man muss auch sehen, dass wir in Owschlag Außenseiter waren."

Für das nächste Schleswig-Holstein-Derby des Tabellenzehnten beim an neunter Stelle stehenden VfL Bad Schwartau droht neben Stahl nun auch Felkel auszufallen, mit Waden- und Achillessehnenproblemen. Am Freitag kommt es von 16 Uhr an zum Duell zwischen Original und Kopie. "Schwartau spielt im Prinzip genau das gleiche System wie wir, hat aber die älteren Rechte daran", sagte Labs. Nach einer kurzen Verschnaufpause müssen die Ahrensburgerinnen bereits am Sonntag (15 Uhr) zu ihrem zweiten Heimspiel in der Heimgartenhalle gegen Fortuna Neubrandenburg antreten.


Die weiteren Tore des Ahrensburger TSV erzielten: Kerstin Felkel (6/3), Katharina Rathke, Svenja Hostetmann (je 4), Nadine Grunwald (3), Janicke Bielfeldt, Silke Thom, Nadine Synold (je 2), Natalina Münch und Bianca Schuster (je 1)söb