Regionalliga: Nach einer Aufholjagd verlieren die ATSV-Handballer beim VfL Bad Schwartau nur mit 24:25.

Ahrensburg. So trist sich auch die bisherige Rückrundenbilanz (1:9 Punkte) ausnimmt, für die Handball-Männer des Ahrensburger TSV ist im Kampf um den Verbleib in der Regionalliga noch längst nicht alles verloren. Ein deutliches Lebenszeichen gab die Mannschaft beim Tabellenvierten VfL Bad Schwartau. Hätten die Schiedsrichter Marcel Pentzien und Falk Peters den Aufsteiger in der Schlussphase nicht einige Male benachteiligt, wäre es zumindest zur Punkteteilung gekommen. "Wir wurden um den verdienten Lohn unserer Aufholjagd gebracht", urteilte Spielertrainer Dirk Schimmler nach dem unglücklichen 24:25 (8:12).

Spät, aber nicht zu spät, besannen sich die personell stark geschwächten Stormarner vor 300 Zuschauern auf ihre kämpferischen Qualitäten und brachten den vermeintlich überlegenen Gegner an den Rand einer Niederlage. Es ist müßig, darüber zu spekulieren, ob ein früherer Torwartwechsel (Torsten Wild kam kurz vor der Halbzeit für den schwachen Florian Schmidt) und eine Umstellung der Abwehr sogar zum Sieg gereicht hätten.

Fakt ist: Die Mannschaft bewies, auch ohne Torjäger Christoph Palder (Bänderdehnung/Mittelfußprellung), Jörg Schröder (Knie-Operation) und Marc Monich (Bronchitis/Schulterprobleme) in der Regionalliga mithalten zu können. Der überragende Robert Heinrich, der im Rückraum Regie führte, als Torschütze immer wieder Verantwortung übernahm und nach dem 13:19 (43. Minute) als vorgeschobene Spitze in der 5:1-Deckung den Schwartauer Spielmacher Jens Fischer neutralisierte, leitete maßgeblich die Wende ein, die sogar in eine 21:20-Führung (51.) mündete.

In der "Notbesetzung" Heinrich, Mathias Behncke, Andre Peter (Rückraum), Schimmler am Kreis und Nils-Oliver Himborn sowie Sascha Burmeister auf den Außenpositionen sowie Torsten Wild im Tor drängten die Ahrensburger den Rivalen zurück. Zwar zogen die Gastgeber die Notbremse und stellten den in der ersten Halbzeit überragenden Jörg Engelhardt wieder ins Tor, es waren jedoch die Referees, die den Schwartauern in der entscheidenden Phase zur Hilfe kamen. Sie versagten einem Kempa-Tor von Heinrich (zum 23:23) die Anerkennung, erkannten wenig später erneut auf Übertritt und ermöglichten den Lübeckern einen 25:22-Vorteil, den diese über die Zeit retteten.

"Es war sogar einem Teil der Zuschauern unangenehm, wie sehr ihr Team von den Entscheidungen der Schiedsrichter profitiert hatte", sagte ATSV-Manager Gerd Wollesen und gab die Stimmung auf der Tribüne wieder. Unter dem Strich standen die Ahrensburger aber mit leeren Händen da, und dies hatten sie sich auch selbst zuzuschreiben.

"Es fehlte uns der Glaube, gegen die Schwartauer etwas ausrichten zu können", kritisierte Schimmler das zaghafte Auftreten im Angriff und die katastrophale Wurfausbeute gegen Torwart Engelhardt (parierte 14 Bälle, davon auch drei Siebenmeter). Erst nach dem 5:14 (23.) und der Hereinnahme von Wild traten die Gäste energischer auf.

"Mit einer ähnlichen Einstellung wie in der zweiten Halbzeit werden wir noch viele Punkte holen", sagte Schimmler vor dem Heimspiel am Sonnabend gegen den Tabellendritten DHK Flensborg (18 Uhr, Heimgartenhalle).

Spielverlauf: 1:6 (10. Minute), 4:7, 5:9, 5:14 (23.), 8:14 - 9:16, 13:16, 13:19, 15:20 (45.), 21:20 (51.), 22:21, 22:23 (55.), 22:25 (58.), 24:25.

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Robert Heinrich (11/3), Sascha Burmeister (4), Henning Wollesen, Dirk Schimmler, Andre Peter, Mathias Behncke (je 2) und Nils-Oliver Himborn (1).