Neuzugang Alexandra Krone kommt von Union Halle-Neustadt. Sie spielte 16 Jahre lang in der Bundesliga.

Ahrensburg. Die Handball-Frauen des Ahrensburger TSV pendeln seit Jahren zwischen der Dritt- und Viertklassigkeit hin und her. In der an diesem Sonnabend (18.30 Uhr, An der Berliner Allee) mit dem Auswärtsspiel beim MTV Altlandsberg beginnenden Regionalligasaison wollen die Schützlinge von Trainer Tilo Labs ihr Image als "Fahrstuhlmannschaft" endlich loswerden.

Große Hoffnungen ruhen dabei auf Neuzugang Alexandra Krone, die vom SV Union Halle-Neustadt kam und auf insgesamt 16 Jahre Bundesligaerfahrung zurückblicken kann. Der Abschied aus ihrer Heimatstadt Halle, wo sie im Alter von sechs Jahren das Handballspielen erlernte, ehe sie 1992 mit Halloren Halle sogar deutsche B-Jugendmeisterin wurde, fiel ihr nicht ganz leicht. Doch die Mutter der siebenjährigen Lena war die Wochenendbeziehung mit ihrem Lebensgefährten Hartmut, der seit zwei Jahren als IT-Manager in Hamburg arbeitet, leid. So entschloss sich die 32-Jährige, ihm mit der gemeinsamen Tochter zu folgen.

Weil ihr der Ahrensburger TSV eine berufliche Perspektive als Sporttherapeutin in einem Hamburger Reha-Zentrum vermitteln konnte und sich schnell auch eine Wohnung in Ahrensburg fand, war der Wechsel trotz vieler anderer Interessenten schnell perfekt.

"Die Spielstärke in der Regionalliga kann ich noch nicht einschätzen", sagte Krone, die ihren alten Spitznamen "Axel" beim ATSV tauschte und jetzt "Alex" gerufen wird. "Ich glaube aber, dass wir ein sehr gutes Team sind."

Dass sie als gelernter Rechtsaußen ihre Erfahrung jetzt vor allem als Spielmacherin in der Rückraummitte einbringt, bereitete der schnellen, wendigen Blondine nur kurze Anpassungsprobleme. Inzwischen profitieren ihre Nebenleute Kerstin Felkel und Katharina Rathke sowie am Kreis Silke Thom und Nadine Grunwald von ihrem großen Spielverständnis. Weil die Hallenserin einen Großteil der mehr als 100 Tore, die sie in der vergangenen Saison in der Zweiten Bundesliga warf, über den Tempogegenstoß erzielte, wird sie in der 5:1-Abwehrformation des ATSV als vorgezogene Spitze spielen.

Wendig ist Alexandra Krone auch im privaten Bereich. Seit zwei Jahren fährt sie Motorroller. Und eingewöhnt hat sich die kleine Familie in der Schlossstadt auch schon. "Wir haben die Umgebung schon zu Fuß und per Fahrrad erkundet", sagte Krone, die momentan nur die Verwandten und den großen Freundeskreis in Sachsen-Anhalt vermisst. "Ich glaube aber, dass wir hier schnell Anschluss finden. Die Leute sind hier gar nicht so kühl wie häufig behauptet wird." In der Zwischenzeit wird sie viel Zeit zum Lesen, Saunen und für Tochter Lena haben, die gerade in die zweite Klasse gekommen ist.

Auch die gut dreieinhalbstündige Fahrt nach Halle über 360 Kilometer wird sie so oft es geht auf sich nehmen. "Den Kontakt nach Hause halte ich aber auch über das Telefon aufrecht", sagt die Vollblutsportlerin, die noch zwei Jahre Handball spielen will. Alexandra Krone ist ein Glücksfall für den Ahrensburger TSV.