Handball: ATSV-Frauen müssen sich gegen Rissen/Wedel mit einem 21:21 begnügen.

Ahrensburg. Ausgerechnet ihr Ex-Coach Holger Michaelsen hat die Handball-Frauen des Ahrensburger TSV geärgert und bleibt nach dem 21:21 (8:12) mit der HSG Rissen/Wedel erster Verfolger des Oberliga-Tabellenführers, der trotz deutlicher 17:11-Führung (40. Minute) im Spitzenspiel noch einen Punkt verlor. "Es war ein glückliches Unentschieden für uns", gab Michaelsen zu. "Wir waren aber taktisch sehr gut vorbereitet."

Dem konnte Ahrensburgs Trainer Tilo Labs nur beipflichten. "Der Gegner hat mit seiner 5:1-Abwehr die Mitte dicht gestellt. Und auf den Außenpositionen waren wir diesmal zu schwach, um dieses Bollwerk auseinander spielen zu können." Allerdings, so schränkte Labs ein, hätte man die Sechs-Tore-Führung nicht mehr aus der Hand geben dürfen. "In dieser Phase hat die Mannschaft jene Ruhe vermissen lassen, die sie in den vergangenen Wochen ausgezeichnet hatte", so der Coach.

Vor allem Imke Stoetzer musste sich Kritik vom Trainer gefallen lassen, weil sie statt im Positionsspiel den Ball laufen zu lassen zu schnell zum Abschluss kommen wollte und damit den Gast zu Tempogegenstößen einlud. Folge dieses überhasteten Spiels war die Wiederauferstehung der Gäste, die zwar ohne ihre Stammtorhüterin Anke Timmann antraten, in Karen Eggers aber eine solide Vertreterin präsentierten. "Unsere Manuela Pacher dagegen war in der Schlussviertelstunde mehr mit sich selbst als mit dem Spiel beschäftigt", urteilte Labs.

Generell war er aber mit der Deckungsleistung seines Teams zufrieden. "Bei 70 Angriffen sind 21 Gegentore ein guter Wert", so der Übungsleiter. "Nur sechs Tore über den Gegenstoß zeigen jedoch schon, dass wir im Spiel nach vorn manches schuldig blieben." Die Ahrensburgerinnen agierten im Spielaufbau einfach zu drucklos, es fehlte der Zug zum Tor. Doch den erschwerten die Gäste geschickt. Lena Radlof kam weder zu Durchbrüchen, noch konnte sie Linksaußen Marion Nommensen gefährlich in Szene setzten. Die probate Alternative, eine Rückraumspielerin zum Kreis einlaufen zu lassen und damit die Ordnung im gegnerischen Verband zu stören, praktizierten die ATSV-Frauen zu selten. "Vielleicht war auch bei einigen Spielerinnen die Spannung zu groß", sagte Labs. Dazu passte, dass es seinem Team in den letzten 30 Sekunden trotz personeller Überzahl nicht mehr gelang, gefährlich aufs Tor zu werfen.

Am gastiert der ATSV beim HSV, der sich klammheimlich in die Spitzengruppe gemogelt hat (17 Uhr, Wegenkamp).

Die Tore für den Ahrensburger TSV warfen: Silke Schöning (5), Imke Stoetzer, Nadine Siemsen (je 4), Julia Kögel (4/1), Iske Eckermann und Marion Nommensen (je 2).