Ahrensburg. So spannend war der Kampf um den Titel in der Handball-Oberliga noch nie: Zwei Spieltage vor Saisonschluss dürfen noch vier Mannschaften darauf hoffen, als Meister den Sprung in die Regionalliga Nordost zu schaffen. Die Männer des Ahrensburger TSV sind nach dem enttäuschenden 28:29 (14:15) gegen den neuen Spitzenreiter HG Norderstedt ebenso wie die auf den Rängen drei und vier folgenden Teams der SG Hamburg-Nord und HG Barmbek auf den Ausrutscher des punktgleichen Konkurrenten angewiesen.

Den verdienten Erfolg der Norderstedter stellte im ATSV-Lager niemand in Abrede. "Der Gegner ist als Mannschaft aufgetreten und hat seine taktische Marschroute durchgehalten", sagte Trainer Hans Riedel anerkennend. "Wir sind dagegen von unserer Linie, die offensive Abwehr durch Einlaufen eines Rückraumspielers zum Kreis vor Probleme zu stellen, häufig abgewichen und haben uns in Zweikämpfe verstrickt."

So lagen die Ahrensburger nie in Führung. Nach dem 0:2 gelang lediglich noch dreimal der Ausgleich (9:9, 10:10, 26:26), weil drei der vermeintlichen Extra-Trümpfe nicht stachen: Der kurzfristig verpflichtete Torwart Jörg Engelhardt wehrte nur drei Bälle ab und machte schon nach 15 Minuten für Steffen Reider Platz, Ex-Bundesligaspieler Thomas Kruse traf bei vier Versuchen nur einmal und dessen ehemaliger Bad Schwartauer Klubkamerad Stephan Schlegel schied wegen einer Wadenverletzung früh aus.

Reider, der seinen Vertrag unabhängig vom Aufstieg verlängerte, und der nach dem Seitenwechsel in seinem Elan nicht zu bremsende Thiago Santos hätten ihrem Team trotz spielerischer Unterlegenheit aber fast noch das Happy End beschert. In der Schlussminute wehrte Reider einen Konter von Johannes Laskawy ab, sechs Sekunden vor Abpfiff wurde Santos auf Rechtsaußen vom Norderstedter Sascha Burmeister gefoult. Der Siebenmeterpfiff und damit die Chance auf den Ausgleich blieb jedoch aus.

Als Schlüssel zum gegnerischen Sieg bezeichnete Hans Riedel Norderstedts Regisseur David Caballero:"Unsere Rückraumschützen Falko Wahnschaff und Christoph Palder konnten seine Qualitäten nicht ausgleichen", sagte der Coach


Die Tore für den Ahrensburger TSV warfen: Thiago Santos (8/3), Christoph Palder (6), Falko Wahnschaff (5), Andre Peter, Said Evora (je 3), Markus Fraikin, Stephan Schlegel und Thomas Kruse (je 1).mabo