AHRENSBURG. Die Handball-Männer des Ahrensburger TSV stehen im Halbfinale des Hamburger Pokalwettbewerbs, freuen mochte sich darüber allerdings niemand so recht. Eher schon war Erleichterung zu spüren nach dem dramatischen 32:29 (26:26, 16:10) nach Verlängerung bei der HG Norderstedt III, denn gegen den Tabellenführer der Vierten Hamburger Liga entgingen die Stormarner nur um Haaresbreite einer Blamage.

Trainer Hans Riedel nannte den Auftritt einen "handballerischen Offenbarungseid" und dachte voller Sorge an das bevorstehende Punktspiel am kommenden Sonntag gegen den TSV Ellerbek II. "Mit so einer Leistung sind wir in der Oberliga jedes Mal Außenseiter", sagte Riedel. Der Mannschaftsrat des Tabellendritten mit Steffen Reider, Markus Fraikin, Florian Schmidt und Kapitän Christoph Palder wird aber nicht noch einmal wie zuletzt nach der Niederlage gegen die HSG Red/Blue tagen. "Es ist alles gesagt, es gibt keine Alibis mehr - wir müssen uns jeden Punkt erkämpfen", sagte Fraikin.

Das Pokalspiel stand auch im Zeichen einiger strittiger Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns Gogl/Setzer (Norderstedter SV), das zehn Zeitstrafen gegen den ATSV verhängte. Die Gäste mussten in der Verlängerung deshalb auf Said Evora, Christian Bertram und Christoph Palder verzichten. Riedel wollte auf das Thema aber nicht weiter eingehen. "Sicher hätte es einiges an den Unparteiischen auszusetzen gegeben. Aber wir haben es doch erst so weit kommen lassen, dass etwaige Fehlentscheidungen die Partie beeinflussen konnten", erklärte der Coach.

Eine solide Deckungsarbeit in Verbindung mit einigen guten Tempogegenstößen war zunächst Grundlage für eine ständige ATSV-Führung, die bis auf 16:8 wuchs. Doch der klare Vorsprung erwies sich als trügerisch, denn im zweiten Durchgang häuften sich die Fehler im Spielaufbau und Torabschluss. Nach dem 20:20 (46. Minute) entwickelte sich ein Spiel Reider gegen Norderstedt, aus dem der ATSV-Torwart als Sieger hervorging.

Fraikin, bis zum Morgen noch im Krankenbett, hatte mit neun Toren ebenfalls großen Anteil am glücklichen Erfolg der Stormarner. Falko Wahnschaff warf seine Wurfkraft in die Waagschale, egalisierte in der Verlängerung einen zwischenzeitlichen 26:28-Rückstand und brachte den ATSV dann mit zwei weiteren Treffern ins Halbfinale.

Die Tore für den Ahrensburger TSV warfen: Markus Fraikin (9), Falko Wahnschaff (7), Christoph Palder (5), Thiago Santos (5/2), Said Evora (3), Andre Peter, Christian Bertram und Steffen Liepold (je 1).mabo