Ahrensburg. Die Handball-Frauen des Ahrensburger TSV sind in der Oberliga-Rückrunde noch nicht in Tritt gekommen. Zwar hatten die dürftigen Leistungen gegen die SG Hamburg-Nord, den TSV Wandsetal, die HT 16/TH Eilbeck und das Elmshorner HT noch zu Siegen gereicht, nun deckte jedoch die "Ü-30-Auswahl" des Hamburger SV die Mängel der Stormarnerinnen schonungslos auf und brachte dem Tabellenführer mit 15:16 (6:10) die zweite Saisonniederlage bei.

Symptomatisch für den Spielverlauf war die Entwicklung zum 0:1. Weil Kerstin Felkel beim Versuch, einen Tempogegenstoß einzuleiten, von einer Gegenspielerin attackiert den Ball hektisch zu Torhüterin Daniela Laupichler passte, spritzte eine zweite HSV-Spielerin dazwischen und warf den Ball ins leere Tor. Wenig später hieß es sogar 0:4 (8. Minute) - und Trainer Tilo Labs sah sich zur Auszeit gezwungen. "Ich wollte die Mannschaft beruhigen, aber schon nach zwei Angriffen herrschte wieder Kopflosigkeit", so Labs.

Panisch wie aufgescheuchte Hühner rannten sogar Führungsspielerinnen wie Felkel und Katharina Rathke übers Feld. Statt Struktur ins Aufbauspiel zu bringen, verbreiteten sie Hektik. Am Kreis bekamen Silke Thom und Nadine Grunwald zudem kaum einen Ball zu fassen. Und wenn einmal ein Wurf aufs Tor ging, war mit Marion Werner eine gute Torhüterin zur Stelle. Allerdings fehlte den ATSV-Würfen auch Variabilität und Präzision. Besser machte es auf der anderen Seite Regine Teschke, die elfmal traf. Dass Laupichler nicht auffiel, dass Teschkes Bälle fast alle rechts neben ihr einschlugen, passte ins Gesamtbild der desolaten ATSV-Leistung.

In der letzten Viertelstunde nahm Thom die Ex-Bundesligaspielerin in kurze Deckung - trotzdem behaupteten die konditionell nachlassenden Hamburgerinnen ihre Führung. "Ich hoffe, dass sich die Mannschaft bis zum Sonntag fängt", sagte Labs. "Sonst bekommen wir auch gegen den Eimsbütteler TV Probleme."

Die Tore für den Ahrensburger TSV warfen: Svenja Lassen (3), Anastasia Günter, Lena David (je 2), Katharina Rathke, Nadine Synold (je 2/1), Kerstin Felkel, Simona Stahl, Silke Thom und Nadine Grunwald (je 1).