Weil der Konkurrent HG Norderstedt patzt, können die Stormarner wieder aus eigener Kraft Oberligameister werden.

Ahrensburg. Schon eine Woche nach der peinlichen Heimschlappe gegen die HSG Red/Blue hat sich die Lage in der Handball-Oberliga der Männer wieder zugunsten des Ahrensburger TSV verändert. Nach dem unerwarteten 25:27-Ausrutscher von Spitzenreiter HG Norderstedt beim abstiegsbedrohten TSV Ellerbek II reichte den Stormarnern ein glanzloses 35:22 (15:9) bei Schlusslicht SG HSV Handball, um wieder aus eigener Kraft Meister werden zu können.

"Wenn die Konkurrenten nicht noch patzen, müssen wir zwar immer noch alle ausstehenden fünf Spiele gewinnen, es würde aber jetzt schon ein einfacher Sieg gegen die HGN zum Titelgewinn und Wiederaufstieg in die Regionalliga ausreichen", erläuterte Trainer Hans Riedel die momentane Tabellenkonstellation.

Bis es am 13. April zum zweiten Duell mit den Norderstedtern kommt, stehen noch drei Pflichtspiele für die Ahrensburger an: Am Donnerstag (20 Uhr, Poppenbütteler Straße) im Viertelfinale des Hamburger Pokalwettbewerbs bei der HG Norderstedt III, anschließend die Punktspiele gegen den TSV Ellerbek II (9. März) und beim Barmstedter MTV (5. April). In allen Begegnungen fehlen wird Linkshänder Patrick Ranzenberger, dessen Vertrag in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst wurde.

"Handballerisch schwächt uns das", sagte Riedel, "die Mannschaft sieht sich aber in der Pflicht, die Lücke zu schließen." Wie das in der Praxis aussieht, zeigten die Ahrensburger schon gegen den Tabellenletzten, als sich Markus Fraikin und Frederik Jastrembski auf der Rechtsaußenposition abwechselten und zusammen zehn Tore warfen.

Noch wichtiger für Coach Riedel war jedoch der Gesamteindruck, den sein Kader hinterließ. "Die Spieler auf dem Feld und auf der Bank waren eine Einheit", sagte Riedel, der in seiner Spielvorbereitung darauf verzichtet hatte, auf Stärken des Gegners einzugehen. "Wir wollten unsere Qualitäten in die Waagschale werfen und uns zum Sieg durchkämpfen." Und das gelang nach holprigen ersten 20 Minuten, weil Falko Wahnschaff und Christoph Palder in Rückraum fast nach Belieben trafen und "Oldie" Fraikin in herausragender Form war. So konnten es sich die Gäste sogar leisten, den angeschlagenen Thiago Santos weitgehend zu schonen.

"Auf der Basis dieser mannschaftlichen Geschlossenheit werden wir uns auch spielerisch wieder steigern", so der Coach.

Die Tore für den Ahrensburger TSV warfen: Falko Wahnschaff (9), Christoph Palder, Markus Fraikin (je 7), Frederik Jastrembski, Andre Peter (je 3), Carsten Moritzen (2), Thiago Santos (2/1), Sören David und Steffen Liepold (je 1).