Rückschlag für den Tabellenzweiten im Aufstiegsrennen. Die Supporters sagen aber weiterhin ihre Unterstützung zu.

Ahrensburg. "Diese Niederlage ist ein Schlag ins Kontor." Gerd Wollesen, Vorsitzender der Supporters, die den Leistungshandball im Ahrensburger TSV unterstützen, war nach dem 27:35 (12:20)-Fiasko der Männer-Mannschaft gegen die HSG Red/Blue aus Bergedorf, Kirchwerder und Aumühle schwer geschockt. "Trotz dieses Rückschlags stellen wir jedoch unser Engagement, auch für die kommende Saison, nicht infrage", versicherte der Manager.

Dass die Ahrensburger dann wieder in der Regionalliga Nordost spielen werden, wie es noch nach der Oberliga-Hinrunde den Anschein hatte, ist inzwischen aber mehr als fraglich. "Sollten wir so weiterspielen, wäre ich mir nicht einmal sicher, dass wir die beiden Spiele gegen die abstiegsbedrohten Teams der SG HSV Handball und des TSV Ellerbek II gewinnen", sagte Trainer Hans Riedel.

Rechnerisch kann der Tabellenzweite zwar noch aus eigener Kraft Meister werden. Allerdings darf in den noch ausstehenden sechs Partien kein Punkt mehr abgegeben werden. Zudem muss der zweite Vergleich mit Spitzenreiter HG Norderstedt mit mindestens fünf Toren Unterschied gewonnen werden, andernfalls hätte der Kontrahent bei Punktgleichheit die Nase vorn. "In der augenblicklichen Verfassung sind wir aber weder beim Barmstedter MTV noch gegen den TV Fischbek oder bei der HG Barmbek Favorit", erläuterte Riedel die Situation.

Riedel hatte seine Spieler vor der Partie extra noch einmal vor den spielerischen Fähigkeiten des Gegners und dessen aggressiver 5:1-Abwehr gewarnt - allerdings in dem festen Glauben, dass seine eigene Mannschaft ihre Krise eine Woche zuvor mit dem furiosen 43:22 beim Buxtehuder SV überwunden habe.

Doch das war ein Trugschluss: Die Ahrensburger verzettelten sich im Angriff in unnötige Zweikämpfe, weil das Balltempo im Spielaufbau zu gering war. Zudem waren die Stormarner in der Deckung immer einen Schritt zu langsam. Daraus resultierend hatten die gegnerischen Distanzschützen viel Zeit für ihre Torwürfe, was vor allem Jan Rautmann (6/2) und Philipp Korinth (5) nutzten.

Als die Hausherren den Rückstand nach dem Seitenwechsel auf fünf Treffer verkürzten, flackerte zwar nochmals eine Funke Hoffnung auf. Doch nach dem 19:24 gelang zwölf Minuten lang kein Treffer, sodass der ATSV gegen den Tabellensiebten, den er in der Hinrunde noch mit 32:24 in die Schranken gewiesen hatte, plötzlich sogar mit zwölf Toren im Hintertreffen war. Allein Falko Wahnschaff zeigte bei den Gastgebern Normalform. Der Linkshänder erzielte fünf Treffer, war damit hinter Thiago Santos (6/2) zweitbester Werfer.

"Unfassbar, da wollen wir neue Sponsoren und Spieler für unsere Mannschaft interessieren und lassen uns dann auf diese Art und Weise vorführen", sagte Riedel kopfschüttelnd. "Was uns jetzt nur weiterhelfen kann, ist bedingungsloser, hundertprozentiger Einsatz."

Die weiteren Tore für den Ahrensburger TSV warfen: Christoph Palder, Andre Peter (je 4), Patrick Ranzenberger (3), Steffen Liepold (2), Markus Fraikin, Frederik Jastrembski und Said Evora (je 1).