Den Gegner unterschätzt? Die Ahrensburgerinnen bleiben erneut den Nachweis ihrer Regionalligatauglichkeit schuldig.

Ahrensburg. Das war ein hartes Stück Arbeit: Die Handball-Frauen des Ahrensburger TSV, als Tabellenführer der Oberliga Hamburg im Auswärtsspiel beim Staffelvorletzten SG HT 16/TH Eilbeck klarer Favorit, taten sich schwerer als erwartet und kamen letztlich nur aufgrund der besseren Physis zum 24:16 (10:10)-Erfolg.

"So eine Leistung kann man schlecht erklären", sagte Coach Tilo Labs. "Mein Appell in der Kabine, den Gegner ernstzunehmen, waren spätestens vergessen, als wir geschlossen mit dem Aufwärmprogramm begannen und vom Gegner erst fünf Spielerinnen anwesend waren."

Entsprechend unkonzentriert gingen die Stormarnerinnen in die Partie. Die Gäste benötigten mehr als eine halbe Stunde, um erstmals mit 12:11 in Führung zu gehen. Bis auf Silke Thom, Lena David und Torhüterin Sabine Meier, die Daniela Laupichler in der 25. Minute abgelöst hatte, erreichte niemand Normalform.

Dass die Stormarnerinnen trotz rekordverdächtigen 31 Fehlwürfen und 16 technischen Fehlern nicht in Gefahr gerieten, die zweite Saisonniederlage zu kassieren, lag an einer einzigen taktischen Maßnahme. Labs, sonnengebräunt von einer Woche Urlaub auf Fuerteventura, ließ die gegnerische Spielmacherin Stefanie Wendt ab der 20. Minute von Thom in kurze Deckung nehmen, womit die Ordnung im Aufbau der Hamburgerinnen verlorenging. Hinzu kam die Einwechslung von Nadine Synold, die zu Beginn des zweiten Durchgangs viel Druck über die zweite Welle erzeugte.

Aber auch Synold musste sich die Kritik gefallen lassen, im Abschluss unkonzentriert oder überhastet agiert zu haben. Es gab jedoch andere, die auf ganzer Linie versagten. Im Rückraum fehlte Kerstin Felkel jegliches Selbstvertrauen: Sie warf einmal aus der Distanz und blieb ohne Torerfolg. Ähnlich schwach spielten Anastasia Günter, die neben ihrer Wurfschwäche auch Probleme im Passspiel offenbarte, und Katharina Rathke, die überhastet agierte und oft falsche Entscheidungen fällte.

Weil aber die Gastgeberinnen schon zu Beginn der zweiten Halbzeit konditionell nachließen, reichte den Stormarnerinnen ein Zwischenspurt von acht Minuten, um (auch in personeller Überzahl) auf 21:14 davonzuziehen. Die Ahrensburgerinnen ließen noch sechs Siebenmeter ungenutzt und blieben nicht zuletzt deshalb abermals den Nachweis der Regionalligatauglichkeit schuldig.

Die Tore für den Ahrensburger TSV warfen: Silke Thom (10/3), Lena David (4), Nadine Synold (4/1), Katharina Rathke (2), Simona Stahl, Svenja Lassen, Anastasia Günter und Nadine Grunwald (je 1).