Der Aufstiegsfavorit hat nach dem zweiten Spiel in Folge ohne Sieg seinen Vorsprung auf die HG Norderstedt aufgezehrt.

Ahrensburg. Sollten die Handballer des Ahrensburger TSV nach dem letzten Saisonspiel am 26. April bei der HG Barmbek nicht Meister in der Oberliga Hamburg sein, könnte es daran gelegen haben, dass die Mannschaft von Trainer Hans Riedel gegen "Angstgegner" SC Alstertal-Langenhorn in zwei Spielen nicht einen Sieg zustande brachte.

Nach der 26:31-Auswärtspleite in der Hinrunde mussten sich die Ahrensburger vor heimischem Publikum mit einem Punkt begnügen - und der war auch noch überaus glücklich. Zum einen, weil mit einer Trefferquote von nur 51 Prozent und einer Angriffseffektivität von 41 Prozent selbst in der vierthöchsten Klasse normalerweise nichts zu holen ist. Zum anderen, weil der Gegner in der Schlussphase alle Trümpfe in der Hand hielt, als Christoph Palder überhastet über das Tor warf und die Alstertaler bei eigener 25:24-Führung somit auch noch in Ballbesitz kamen.

"Eigentlich war das Spiel zu diesem Zeitpunkt verloren", sagte Riedel, zumal sein Trainerkollege Kevin Ehrenberg eine Auszeit nahm, um seine Spieler noch einmal zu sammeln. Doch auch die Hamburger suchten den Abschluss zu früh, trafen wie schon zwei Minuten zuvor nur den Pfosten. Riedel reagierte, ließ Steffen Liepold ein grünes Leibchen überstreifen und wechselte ihn 18 Sekunden vor dem Abpfiff als zusätzlichen Feldspieler für Torwart Steffen Reider ein. Kurz darauf traf Patrick Ranzenberger zum Ausgleich. Kapitän Palder, der nach acht Fehlwürfen zwischenzeitlich 25 Minuten auf der Bank geschmort hatte, blockierte den Versuch der Alstertaler, den Ball schnell zur Mitte zu befördern, um auf das verwaiste ATSV-Tor zu werfen.

Da Palders taktisches Foul mit "Rot" bestraft wurde und auch Ranzenberger die nächste Aktion der Gäste rüde vereitelte, standen noch drei Ahrensburger in der Mauer, als Sven Hartmann den Freiwurf aus zehn Metern direkt ausführte. Reider glitt der Ball zwar über die Fingerspitzen, aber von dort - zum Glück für die Ahrensburger - auch über die Latte.

Die Pause bis zum nächsten Spiel am 10. Februar beim Buxtehuder SV wird Riedel nun nutzen, um Neuzugang Falko Wahnschaff, der verletzt auf der Bank saß, zu integrieren und um an den Schwächen im Abschluss zu arbeiten. Gut möglich, dass die Ahrensburger dann nicht mehr Tabellenführer sind. Sollte die HG Norderstedt kommendes Wochenende ihr Nachholspiel in Alstertal gewinnen, würde der bisherige Spitzenreiter auf Platz zwei abrutschen.

Die Tore für den Ahrensburger TSV warfen: Thiago Santos (8/1), Christoph Palder (5), Andre Peter (4), Steffen Liepold, Patrick Ranzenberger (je 3), Sören David und Said Evora (je 1).