Der Vorsprung des Tabellenführers aus Ahrensburg schrumpft nach der 30:35-Niederlage auf nur einen Punkt.

Ahrensburg. Die dürftige Trefferquote von 57 Prozent hätten die Handball-Männer des Ahrensburger TSV vielleicht noch verkraften können. Im Duell mit der angriffsstarken SG Hamburg-Nord versagte jedoch auch die Abwehr weitgehend, deshalb war die dritte Saisonniederlage des Oberliga-Tabellenführers nicht zu verhindern. So wird das nichts mit dem Aufstieg. "Das Ergebnis geht auch in dieser Höhe in Ordnung", urteilte Trainer Hans Riedel nach dem 30:35 (13:16). "Wir waren in der Deckung einfach zu langsam in der Seitwärtsbewegung."

Natürlich waren Riedel die Stärken der Gastgeber bekannt, die sich mit 11:1 Punkten in Serie als Titelkonkurrent zurückgemeldet hatten, ehe sie mit 16:17 bei der HG Norderstedt gestrauchelt waren. Gegen die schnellen Ballgänge der Hamburger kamen die ATSV-Spieler in der Deckung aber regelmäßig einen Schritt zu spät und kassierten Treffer nach Kreisdurchbrüchen, über die Außenpositionen, vom Kreis und aus dem Rückraum. In der Offensive der Ahrensburger, also dort, wo der ATSV bei seinem Hinspielsieg mit dem Glück im Bunde war, endeten viele Bemühungen bei dem sehr guten Torhüter Nils Frenzel.

Ahrensburgs Schlussmann Steffen Reider überzeugte dagegen nur in der stärksten Phase seiner Mannschaft, als die von 11:16 (27. Minute) nach der Pause bis auf 16:17 (35.) verkürzte. Da Spielmacher Andre Peter und Carsten Moritzen ihre guten Angriffsleistungen der Vorwoche bestätigten und Thiago Santos neunmal traf, blieb der ATSV auch bis zur 53. Minute (26:29) im Spiel. Danach warf das Team jedoch eine erneute Zeitstrafe zurück. "Wir haben 15 Gegentore in Unterzahl bekommen", sagte Riedel und wies auf das Ungleichverhältnis bei den Zeitstrafen (4:8) hin.

Dass einer der beiden Schiedsrichter auch als Jugendtrainer bei der SG Hamburg-Nord aktiv ist, wollte der ATSV-Trainer nicht kommentieren. "In unserem Spiel gab es zu viele Baustellen", sagte er und konzentrierte sich in der Kritik auf seine Spieler. Während er Christoph Palder bei seinen sieben Fehlwürfen auch Pech attestierte, nannte Riedel Rechtsaußen Patrick Ranzenberger "einen Totalausfall".

Pech für den Coach, dass Neuzugang Falko Wahnschaff als zweiter Linkshänder nur für kurze Zeit als Alternative im rechten Rückraum auf dem Feld stand. Er knickte um und zog sich eine Bänderverletzung am Sprunggelenk zu. "Er glaubt aber, am Sonntag gegen den SC Alstertal-Langenhorn schon wieder spielen zu können", so Riedel.

Die weiteren Tore für den Ahrensburger TSV warfen: Andre Peter, Said Evora (je 6), Carsten Moritzen (5), Christoph Palder (3) und Steffen Liepold (1).