AHRENSBURG. Die Handball-Frauen des Ahrensburger TSV haben es versäumt, im Titelkampf der Oberliga einen Big Point zu landen und den Vorsprung auf die Verfolger SG Harburg und Bramfelder SV auf sechs Punkte zu vergrößern. Ebenso wie die beiden Konkurrenten leistete sich der bis dahin verlustpunktfreie Tabellenführer mit dem 18:19 (10:7) gegen die SG Altona zum Rückrundenauftakt einen Ausrutscher.

"Wir haben aus dem Rückraum kaum getroffen und waren den Hamburgerinnen kämpferisch klar unterlegen", analysierte Trainer Tilo Labs den Fauxpas seines Teams, der sich in Ansätzen schon im Pokalspiel unter der Woche beim Rellinger TV angedeutet hatte. "Dort hatten wir auch schon Defizite in der Ausnutzung klarer Torchancen", sagte Labs.

Weil diese Schwäche angesichts des 37:10-Erfolgs nicht ins Gewicht gefallen war, forderte Kotrainer Thies Nowacki von der Mannschaft, gegen Altona konzentrierter zu Werke zu gehen. In der Hallenzeitung wies er darauf hin, dass der Gegner in der Hinrunde personell geschwächt war und sich in Bestbesetzung in der zweiten Saisonhälfte aus der Abstiegszone befreien werde. "Altona verfügt über eine nicht leicht zu überwindende Abwehr und bestraft jeden gegnerischen Fehler im Angriffsspiel mit Gegenstoßtoren", so Nowacki. Seine Warnung blieb jedoch ungehört.

Zunächst schien zwar alles nach Plan zu laufen. Trotz Auslassens bester Möglichkeiten (zwei Siebenmeter, drei Tempogenstöße) führte der Favorit mit 5:1 (15. Minute) und 10:4 (26.) - ein ähnlich klarer Sieg wie im Hinspiel (27:17) deutete sich an. Doch dann häuften sich die Fehler im Spielaufbau, im Rückraum zeigte nur Spielmacherin Lena David Normalform. So war der Vorteil beim Stand von 16:16 (51.) aufgezehrt.

Die letzten Minuten gerieten dann zur Nervenschlacht, in der Altona mit der einzigen Führung zum 19:18 auch der verdiente Sieg gelang. "Dieser Dämpfer wird meine Mannschaft aber wachrütteln", sagte Labs. "Sie weiß jetzt, dass sie ohne Kampfbereitschaft auch Spiele verlieren kann."

Die Tore des Ahrensburger TSV warfen: Kerstin Felkel (5), Nadine Synold (4/2), Anastasia Günter (3), Silke Thom (3/1), Katharina Rathke (2) und Lena David (1).mabo