Ahrensburg. Sie fühlten sich wie Verlierer, obwohl sie mit dem 31:31 (13:12) bei der HSG Nord-Nordfriesland einen Punkt holten. "Es hätten aber zwei werden müssen", klagte Außenspieler Markus Fraikin. "Wer 40 Sekunden vor Schluss 31:29 führt, sollte trotz personeller Unterzahl gewinnen."

Insofern brachten sich die Ahrensburger wie schon beim 28:28 in Oranienburg, beim 21:22 in Bad Doberan und beim 24:25 in Bad Schwartau abermals um wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Zwar hat die Mannschaft von Spielertrainer Dirk Schimmler noch sechsmal reelle Chancen, Punkte zu sammeln, um den Abstieg aus der Regionalliga zu vermeiden. "Allerdings muss endlich auch ein Sieg her", sagte Fraikin.

In Leck sah es lange Zeit danach aus, als könne der ATSV im achten Spiel nach dem Heimerfolg gegen Fortuna Neubrandenburg wieder einmal gewinnen. Ein konzentrierter Start mit guter Abwehrarbeit und einem überragenden Torsten Wild im Tor bescherte eine 5:0-Führung, die der Gegner in der Folgezeit zwar mehrfach egalisierte. Allerdings gerieten die Ahrensburger nie in Hintertreffen.

Was die Stormarner aber versäumten, war das Ausnutzen von Überzahlsituationen. So bauten sie zum Beispiel vor der Pause einen 12:9-Vorteil nicht aus. Im Gegenteil: Die Gastgeber verkürzten in Unterzahl sogar ihren Rückstand. Da die Nordfriesen auch ohne ihren Rückraumschützen Melf Thomsem (Erstspielrecht bei der SG Flensburg-Handewitt II) mit solchen Standardsituationen besser umgingen, verbleiben die Ahrensburger auf einem Abstiegsplatz.

Dennoch überwogen in der Analyse für Schimmler die positiven Aspekte. Nach zehnmonatiger Pause wegen eines Knorpelschadens im Knie gelang Rechtsaußen Kai Stolze ein beeindruckendes Comeback mit acht Toren. Sucht man nach Fehlern, lagen die diesmal eher in der Defensive. Hätten nicht Wild (13 Paraden, davon zwei bei Siebenmetern) und Florian Schmidt so gut gehalten, wäre das Spiel vielleicht sogar verloren worden.

Die kommenden knapp drei Wochen kann der ATSV nun zur Vorbereitung auf das Heimspiel gegen die SG Wilhelmsburg (20. März) nutzen, unterbrochen von der Lehrstunde gegen den Titelaspiranten Empor Rostock (13. März). (mabo)

Spielverlauf: 5:0 (6. Minute), 5:2, 7:3, 7:7 (15.), 9:7, 10:9, 12:9, 13:10 (26.), 13:12 - 14:12, 16:16, 16:16 (37.), 24:24, 26:24 (51.), 28:25, 28:28, 30:28, 31:29 (60.), 31:31.

Die weiteren Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Robert Heinrich (9/1), Christoph Palder (6), Dirk Schimmler, Andre Peter (je 3) und Mathias Behncke (2).