Nach einem 20:20 (11:10)-Unentschieden bei der HG Hamburg-Barmbek gehen unsere Senioren als Tabellenführer in die Winterpause. Mit 13:3 Punkten steht das Team punktgleich mit den Barmbekern und mit besserer Tordifferenz auf Platz eins, muss sich den Platz an der Sonne aber dennoch mit der HGHB teilen, weil die Barmbeker ein Spiel kampflos gewonnen haben.
Die Ahrensburgerin Held hält einfach jeden Ball / 1. Damen – SG Wilhelmsburg 16:14
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Annika Held pariert mit einem Reflex auch diesen Ball
Annika Held pariert mit einem Reflex auch diesen Ball
Foto: Henrik Bagdassarian / HA
Von Henrik Bagdassarian26 Jahre alte Handballtorfrau sichert dem Ahrensburger TSV mit zahlreichen Glanzparaden den 16:14-Erfolg über die SG Wilhelmsburg.
Ahrensburg.
Als die gesamte Mannschaft nach dem Schlusspfiff auf sie zugestürmt kam, um ihr um den Hals zu fallen, war Annika Held schon ein wenig ergriffen. „Das erlebt man ja wirklich nicht alle Tage“, sagte die dunkelblonde Torfrau des Ahrensburger TSV
lächelnd.
Aber erst einige Minuten später wurde der 26-Jährigen so richtig bewusst, dass sie beim 16:14 (8:5)-Erfolg ihres Teams gegen die SG Wilhelmsburg – bis dato Tabellenzweiter in der Hamburg-Liga – Großes geleistet hatte. Held lieferte nicht nur eine starke Partie ab, sie führte ihr mit einem Notkader (sieben Stammspielerinnen und zwei A-Jugendliche) angetretenes Team mit ungezählten Glanzparaden zum neunten Saisonerfolg.
Matthias Steinhoff weiß, welche wichtige Rolle die zurückhaltende und bescheidene Torhüterin in seiner Mannschaft spielt. „Annika übt eine Vorbildfunktion ohnegleichen aus“, sagte der 58 Jahre alte Trainer des ATSV. „Sie erscheint immer als Erste beim Training und verpasst so gut wie keine Einheit.“
Steinhoff, der ebenfalls lieber zu früh als zu spät zu den Übungsstunden erscheint, erzählte: „Die wenigen Minuten nutze ich, um mich mit Annika in aller Ruhe über Gott und die Welt zu unterhalten.“
Vor zwei Jahren erlitt Annika Held einen Kreuzbandriss
Es gab aber auch Zeiten, da sah es im Hinblick auf die weitere sportliche Laufbahn der gelernten Speditionskauffrau alles andere als rosig aus. Am 2. Februar 2014 zog sich Held in der Begegnung gegen die SG Bergedorf/VM einen Kreuzbandriss zu. Es folgte ein langer und mühsamer Heilungsprozess.
„Ich besaß großes Vertrauen zu meinem Arzt. Deshalb habe ich an ein mögliches Karriereende keinerlei Gedanken verschwendet“, sagte die 26-Jährige. Mit Recht: Im Dezember desselben Jahres stand sie bereits wieder zwischen den Pfosten.
Für die ansteigende Leistungskurve der Ahrensburgerinnen – die Mannschaft hat neun ihrer letzten elf Partien gewonnen – hat Held eine Erklärung. „In der zweiten Saison von Matthias zahlt sich seine Arbeit als Trainer aus“, sagt die 26-Jährige. „Zuvor haben wir uns auf unsere individuellen Stärken verlassen, mittlerweile treten wir auch als Mannschaft geschlossen auf.“
Ein Rezept für ihre spektakuläre Paraden hat die Torhüterin nicht. „Ich schaue den Werferinnen erst in die Augen und dann auf den Ball – anschließend sind es einfach nur Reflexe.“ In der Tabelle haben die Ahrensburgerinnen nach dem Erfolg gegen Wilhelmsburg den fünften Rang gefestigt – und den Abstand auf Verfolger TuS Esingen auf vier Zähler ausgebaut.
Judith Bange erzielt einen sehenswerten Treffer
„Nach den beiden Niederlagen in der Liga und im Landespokal haben wir gegen die Hamburgerinnen die erhoffte Revanche gefeiert“, sagte ein gut aufgelegter Steinhoff. „Die Zuschauern haben zwar keine hochklassige Begegnung, dafür aber eine aufopferungsvoll kämpfende Ahrensburger Mannschaft erlebt.“
A-Jugendspielerin Judith Bange, die Steinhoff Mitte des zweiten Durchgangs aufbot, krönte ihren Auftritt mit einem sehenswerten Treffer in den linken Winkel.
Die weiteren Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Silke Thom (6/1), Antje Bründlinger (3), Maren Eckert (3/2), Lena David (2), Eileen Wicher (1).
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