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Ahrensburger wird Trainer in Zweiten Bundesliga

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Maximilian Busch

Foto: Henrik Bagdassarian / HA


Von Henrik Bagdassarian

Maximilian Busch übernimmt kommende Spielzeit das Frauenteam der Handball-Luchse Buchholz 08-Rosengarten.

Ahrensburg. 
Es ist ein radikaler Schritt, gleichzeitig aber auch eine große Chance für Handballcoach Maximilian Busch. Der 28-Jährige übernimmt kommende Saison die Zweitligafrauen der Handball-Luchse Buchholz 08-Rosengarten. Das hat seinen Grund: Als hauptamtlicher Jugendtrainer und -koordinator des Ahrensburger TSV machte Busch innerhalb von nur zwei Jahren auch überregional auf sich aufmerksam.

Im Jugendbereich sorgte der Trainer für leistungsorientierte Strukturen. Zudem übernahm er kommissarisch – die Trainersuche der Schlossstädter blieb bis Saisonbeginn erfolglos – die Verantwortung für die erste Frauen-Mannschaft. Diese führte der 28-Jährige nach einer Leistungssteigerung in der Rückrunde auf Tabellenrang fünf der Hamburg-Liga sowie ins Finale des Hamburger Pokalwettbewerbs (siehe Artikel rechts).

Busch wirkt sichtlich bewegt, als er sagt: „Ich habe mir den Schritt intensiv überlegt. Es war keineswegs eine Entscheidung gegen den ATSV, sondern eine für das gesamte Packet, das mich in Buchholz erwartet.“

In der Nordheide steht neben dem Coach aus Ahrensburg auch eine neue Spielgemeinschaft für die strategische Neuausrichtung der Buchholzer. Bis zum Saisonfinale (20. Mai) tritt der derzeitige Tabellenzweite der Zweiten Bundesliga noch unter dem alten Konstrukt SGH Rosengarten-Buchholz an. Nach dem Ende der Spielzeit und der Zusammenarbeit mit Blau-Weiss Buchholz bilden die Handball-Luchse zum 1. Juli 2017 eine Union mit dem TSV Buchholz 08. Gleichzeitig wechselt die Speilgemeinschaft vom Handball-Verband Niedersachsen in den Zuständigkeitsbereich des Hamburger Handball-Verbands, da der TSV dort seit jeher seine Punktspiele austrägt.

Maximilian Busch sucht mit seiner Lebensgefährtin eine Wohnung in Buchholz

„Handball ist mein großes Hobby. Was gibt es also schöneres, als seine Leidenschaft zum Beruf zu machen“, sagt Busch, der jedoch noch ein zweites Standbein möchte. Vor zwei Jahren hat er sein Grundschullehramts-Studium erfolgreich abgeschlossen. Wie vereinbart ist der neue Arbeitgeber dem 28-Jährigen bei der Suche nach einer Referendariats-Stelle behilflich – ebenso wie bei der Vermittlung einer Wohnung für Busch und seine Lebensgefährtin Carolin Lübbersmeyer.

Die 26 Jahre alte Außenspielerin sagt dem ATSV ebenfalls Tschüss, um in neuem Umfeld eine Stelle für eine Facharztausbildung (Chirurgie) zu finden – auch hierbei haben die Buchholzer ihre volle Unterstützung zugesagt. Busch, der Ende des Monats seine Prüfung zur Trainer-A-Lizenz ablegt, beabsichtigt mit Lübbersmeyer auch in Buchholz zu wohnen. „Um mich noch intensiver mit meiner Tätigkeit zu identifizieren, halte ich es für wichtig, auch direkt vor Ort zu leben“, sagt Busch. „Kurze Wege sind in jeglicher Beziehung klar von Vorteil.“ Als junger, dynamischer und erfolgshungriger Trainer entsprach Busch voll und ganz dem Anforderungsprofil des Zweitligisten, der abgelaufene Spielzeit sogar erstklassig war.

„Eine Rückkehr in die Erste Bundesliga ist aufgrund von wirtschaftlichen und strukturellen Gründen zurzeit kein Thema“, sagt Busch. Die gemeinsam mit dem Verein vereinbarte Ausrichtung erläutert der Trainer wie folgt: „Die Mannschaft soll sich in ihrem Tempo entwickeln und in der Zweiten Liga so erfolgreich wie möglich Handball spielen“, sagt er. „Mein Hauptaugenmerk gilt zunächst der Förderung der individuellen Stärken jeder einzelnen Spielerinnen. Sobald wir die Strukturen haben, um uns mittelfristig in der Ersten Liga zu etablieren, werden wir die Ziele neu abstecken.“

Die Trainersuche läuft in Ahrensburg auf Hochtouren

Mehr als 17 Mannschaften, von den Handballminis bis zur zweiten Damenmannschaft, bilden in Buchholz einen vielversprechenden Unterbau. Hier kommen Buschs Erfahrungen als Jugendtrainer ins Spiel. Mit Fiete Berger (männliche B-Jugend), Lea Sandmann und Lina Stiegemeyer (beide weibliche B-Jugend) sowie den Schwestern Hannah und Lea Becker (beide weibliche C-Jugend) ermöglichte er fünf jungen Talenten des Ahrensburger TSV den Sprung in die Auswahlmannschaft des Hamburger Handball-Verbands.

Busch, der noch bis 30. Juni mit dem ATSV einen Vertrag hat, verspricht: „Für den Verein, dem ich viel zu Verdanken habe, werde ich bis zur letzten Minute alles geben.“ Die Suche nach einem Nachfolger läuft auf Hochtouren. Zumindest für die Frauenmannschaft ist dieser offenbar bereits gefunden. „Gespräche mit einem Kandidaten sind weit fortgeschritten, aber noch nicht unter Dach und Fach“, sagt ATSV-Pressesprecher Markus Fraikin.

Hamburger Abendblatt, Regionalausgabe Stormarn, vom 10.05.2017

Markus Fraikin

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