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Ahrensburger TSV stellt neuen Jugendtrainer ein

Foto: Seit 16 Jahren trainiert Carsten Meyer jugendliche Handballer beim Ahrensburger TSV. Foto: Henrik Bagdassarian / HA Von
Henrik Bagdassarian

Carsten Meyer ist der neue hauptamtliche Coach des ATSV. Der Handballlehrer kennt bestens den Verein und das Umfeld.

Ahrensburg.
Die Tinte unter dem Vertrag ist trocken, die Erleichterung bei Lars Kiesbye deutlich spürbar. „Ich bin froh, dass wir Carsten Meyer als neuen hauptamtlichen Jugendtrainer verpflichten konnten“, sagt der Handball-Abteilungsleiter des Ahrensburger TSV. „Carsten kennt die Strukturen des Vereins aus dem Effeff. Er weiß genau, was in Ahrensburg und der Umgebung möglich ist und was nicht.“

Meyer ist der ganze Rummel um seine Person eher unangenehm. „Letztendlich fiel mir die Entscheidung leicht, mein Hobby zu meinem Beruf zu machen“, sagt der 52 Jahre alte Trainer und lacht. „Bisher habe ich eh schon etliche Stunden beim Training in der Halle verbracht, nun bin ich eben jeden Tag dort anzutreffen.“

Blauäugig geht Meyer die Aufgabe nicht an. „Sich rund um die Uhr um die Jugendmannschaften des ATSV sowie die Handball-AGs, die wir an fünf Grundschulen anbieten, zu kümmern, ist kein Spaziergang“, sagt der Ahrensburger. „Ich freue mich aber ungemein auf die neue Herausforderung.“

Noch ist Meyer einer Doppelbelastung ausgesetzt: Sein Arbeitsverhältnis als Angestellter einer Spezialfirma für Kurierdienste in Hamburg endet am 1. August. In der zurzeit knapp bemessenen Freizeit nutzt der 52-Jährige jede Gelegenheit, um sich bei den Kindertagesstätten und Grundschulen in Ahrensburg und Umgebung vorzustellen, mit denen der ATSV eine Kooperation eingegangen ist.

Handball-AGs werden nach den Sommerferien weitergeführt

„Jede Schule und jede Kita soll sicher damit planen können, dass die Handball-AGs nach den Sommerferien nahtlos weitergeführt werden“, sagt Meyer. Das war für die Kooperationspartner nach dem überraschenden Abschied von Maximilian Busch nicht selbstverständlich. Meyers Vorgänger, den die Ahrensburger vor zwei Jahren als ersten hauptamtlichen Coach eingestellt hatten, brachte die Handball-AGs ins Laufen und sorgte im Jugendbereich des Vereins für leistungsorientierte Strukturen.

Als Interimscoach führte Busch die erste Frauen-Mannschaft auf Tabellenrang fünf der Hamburg-Liga sowie ins Finale des Hamburger Pokalwettbewerbs. Danach erhielt er ein Angebot, das er nicht ablehnen konnte: Kommende Saison übernimmt Busch die Zweitligafrauen der Handball-Luchse Buchholz 08-Rosengarten.

Die Verpflichtung eines hauptamtlichen Jugendtrainers hat Abteilungsleiter Kiesbye bis heute nicht bereut. Im Gegenteil: „Das System hat sich bewährt. Die meisten unserer Jugendmannschaften haben zuletzt eine enorme positive Entwicklung vollzogen“, sagt der Abteilungschef. „Wir haben die Qualität der Ausbildung kontinuierlich gesteigert, ohne dabei den
familiären Charakter der Abteilung zu verlieren.“

Meyer besitzt das sprichwörtlich nötige Handball-Gen, um Kapitel zwei der Erfolgsgeschichte einzuleiten. „Ein Leben ohne Handball kann ich mir einfach nicht vorstellen“, sagt er. Seit 16 Jahren bringt er in der Heimgartenhalle jungen Handballtalenten die Finessen der schnellen Ballsportart bei.

Meyers aktive Laufbahn dagegen ist schnell erzählt: Als Jugendlicher ging er für den Meiendorfer SV, später für den TuS Berne auf Torejagd. Ein komplizierter Kreuzbandriss bedeutete für ihn das abrupte Ende als Spieler.

„Ich habe mir gedacht ,wenn nicht auf, dann eben neben dem Feld‘ und wechselte ins Trainergeschäft“, erzählt Meyer. Wieviele Mannschaften er seitdem betreut hat, kann der 52-Jährige selbst an zwei Händen nicht abzählen. Meyer schmunzelt, als er sagt: „Außer den Herren, den Minis und den E-Jugendlichen habe ich alles soweit durch.“

Der Vertrag zwichen dem ATSV und Carsten Meyer ist unbefristet

An den Moment, der bei ihm endgültig das Feuer für den Handballsport entfachte, kann der Ahrensburger sich noch gut erinnern. „Als kleiner Junge sah ich im Fernsehen eine dänische Mannschaft Handball spielen und war sofort von deren schneller und dynamischer Spielweise begeistert“, sagt Meyer. Der Job als Trainer bereitet ihm nach wie vor viel Freude: „Jugendlichen den Spaß am Handballsport zu vermitteln und im Laufe der Zeit bei ihnen eine Entwicklung festzustellen, macht einfach den Reiz einer Trainertätigkeit aus.“

Schon vor zehn Jahren unterbreitete Meyer – damals war er noch Jugendwart der weiblichen C-Jugend – dem Vorstand des ATSV den Vorschlag, einen hauptamtlichen Jugendtrainer einzustellen. „Gemeinsam mit einem Kollegen hatten wir sogar ein Konzept ausgearbeitet“, erzählt der 52-Jährige. „Leider ließ das Ganze sich damals finanziell nicht umsetzen.“

Mit dem ATSV hat Meyer einen unbefristeten Vertrag geschlossen. Die Handball-AGs will Meyer in den kommenden Jahren weiter ausbauen, die Jugendmannschaften spielerisch aufs nächste Niveau bringen.

„Natürlich begrüßen wir es als Verein, wenn ein Team Handball so hochklassig wie möglich spielt“, sagt der Trainer. „Manchmal ist es aber einfach schlauer, noch eine Saison länger mit dem Aufstieg zu warten, damit die Spieler in der Rolle des reinen Punktelieferanten nicht den Spaß am Handballsport verlieren.“

Hamburger Abendblatt, Regionalausgabe Stormarn, vom 20.07.2017

Markus Fraikin

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