Handball mal etwas anders. Beim GHD-Cup des Ahrensburger TSV (ATSV) wurde nicht in der Halle…
Ahrensburger TSV: Darum gelingt der Aufstieg
Der von Holger Rabe (li.) trainierte Ahrensburger TSV sicherte sich vorzeitig die Meisterschaft in der Handball-Landesliga. Foto: Jürgen Nuppenau
Handball-Landesliga Männer: Zurück in der höchsten Spielklasse
Sascha Bodo Sievers
„Campeones, campeones, olé, olé, olé!“ Mit diesem spanischen Siegesgesang und einem Tanz im Kreis feierten die Landesliga-Handballer den 22:19 (13:9)-Heimsieg gegen den direkten Konkurrenten TH Eilbeck II und den damit verbundenen vorzeitigen Aufstieg in die Hamburg-Liga. Bereits zwei Spieltage vor Saisonende ist dem Team von Trainer Holger Rabe bei fünf Punkten Vorsprung der Platz an der Sonne nicht mehr zu nehmen.
Acht Jahre nach dem letzten Abstieg aus der höchsten Spielklasse des Hamburger Handball-Verbands sind die Stormarner damit zurück im Oberhaus, womit vor der Spielzeit zumindest in ATSV-Kreisen niemand gerechnet hatte. Nach der Partie feierten die Ahrensburger noch lange mit ihren Fans bei Freibier in der Halle und ließen den Abend mit einem Essen in einem chinesischen Restaurant ausklingen.
Bärenstarke Abwehrleistung
Vor allem einer erneut bärenstarken Abwehrleistung haben die Rabe-Schützlinge den Sieg im „Finale“ gegen den TH Eilbeck II zu verdanken, der ihnen im November die einzige Hinrunden-Niederlage beigebracht hatte. In der gesamten Saison war die Defensive das Prunkstück des ATSV. Gerade einmal 386 Gegentore kassierten die Schlossstädter in den bisherigen 18 Partien. Das sind 21,4 Gegentore pro Spiel – mit Abstand die wenigsten.
Auch in der Vorsaison stellten die Ahrensburger, die am Ende auf Rang fünf gelandet waren, mit 23,8 Gegentoren pro Spiel bereits die beste Defensive. Doch in dieser Spielzeit konnten sie sich noch einmal steigern.
Mit dem Regionalliga-erfahrenen Bastian Blietz ist zusätzliche Sicherheit in die Abwehr eingekehrt. Zudem wuchs Torhüter Christian Cornehl – eigentlich gelernter Feldspieler und erst vor drei Jahren zwischen die Pfosten gewechselt – in zahlreichen Spielen über sich hinaus und war ein sicherer Rückhalt.
Insgesamt war es aber die mannschaftliche Geschlossenheit, die für den Erfolg letztlich verantwortlich zeichnet. Trainer Rabe konnte angesichts der homogenen und größtenteils sehr erfahrenen Truppe kaum etwas falsch machen.
„Neun Gegentore in der ersten Halbzeit waren wieder bärenstark“, freute sich der Coach über die nur selten zu überwindende Defensive gegen Eilbeck. Und so konnte er bereits in den ersten 30 Minuten fast allen Spielern ausreichend Pausen gewähren, um ihnen Luft für die entscheidende Phase zu verschaffen.
Nach seiner Sprunggelenksverletzung konnte auch Rückraumspieler Robin Samusch mit Tapeverband erstmals wieder mitwirken, der beim verlorenen Spiel in Ellerbek eine Woche zuvor noch schmerzlich vermisst worden war.
Im Pokal wartet Hamburg-Ligist
Zwei Meisterschaftsspiele ohne Bedeutung stehen nun noch an. Aber der ATSV hat auch im Pokal noch ein Eisen im Feuer. Am Donnerstag werden die Halbfinals ausgelost. Dort werden die Ahrensburger wohl erneut auf einen Hamburg-Ligisten treffen und können schon einmal an der höheren Liga schnuppern, in der es im September losgeht.
Verstärkung im Rückraum gesucht
Neues Personal dafür gibt es bislang nicht. Doch nachdem der Aufstieg nun vorzeitig klar ist, können die Planungen voranschreiten. Und auch wenn der ATSV bei zwei Siegen im Pokal gegen Hamburg-Ligisten gezeigt hat, dass er mithalten kann, hat man auch in der Partie gegen Eilbeck wieder gesehen, dass gezielte Verstärkung im Rückraum der Mannschaft sicherlich gut zu Gesicht stehen würde.
Aufstellung Ahrensburg (Tore/Siebenmeter): Cornehl, Lamprecht – Grunwald (7), Samusch (4), Blietz (3), Fraikin (3/2), Herrmann, Ubert, Lamprecht, Schrader, Popp (je 1), Olters, Gertz, Schulz
Quelle: Stormarner Tageblatt vom 06.04.2023