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2. Herren | Verlängerter Pokalabend in Wilhelmsburg

„Kommst du heute zum Spiel?“

„Was für ein Spiel? Und wer spricht da?“

Man merkt es schon an den WhatsApp-Nachrichten – nicht alle waren bereit, an einem Donnerstag nach Wilhelmsburg zu fahren und dort auch noch Handball zu spielen. 11 taten es dann aber doch und die trafen auf eine durchgehend verdammt junge Wilhelmsburger Mannschaft (schreibe ich das mit dem Alter mittlerweile eigentlich immer? Warum nur?), die zwar eine Liga unter uns spielt, jedoch im Vorfeld nie unterschätzt wurde, da sie dort ungeschlagen an der Tabellenspitze steht.

Zunächst ging es recht munter hin und her. Nachdem wir schon mit zwei Torten zurücklagen, gelang uns dann doch noch eine 8:9-Führung zur Pause. Vier Tore kassierten wir dabei allein über 7-Meter-Würfe, die vom Schiedsrichter recht häufig und konsequent verteilt wurden. War doch ok, dachten wir. Wenn wir in der 2. Hälfte nicht konditionell einbrechen würden, könnte es reichen. Wir brachen nicht ein, sondern konnten uns sogar einen Minivorsprung erarbeiten (10:13 in der 36. Minute und 13:16 in der 44.). Mit Abstand bester Mann des Abends war Malte auf Rechtsaußen, der später auf insgesamt 10 Tore kam und nur zum Ende etwas Pech hatte. Mir als zweitem Rechtsaußen war diese lange Zeit auf der Bank etwas zu dumm, daher hatte ich jetzt verschiedene Varianten, um auf Spielzeit zu kommen (Trainer beeinflussen, Malte selbst foulen o.ä.). Ich entschied mich für eine andere Methode: Ich ging ins Tor. Paddy hatte offenbar eh keine Lust mehr und nahm nach einer Roten Karte* in der 46. Minute, beim 15:17, auf der Zuschauerbank Platz (…und ab jetzt wird es noch subjektiver). 2 gehaltene Strafwürfe, 2 Paraden gegen die Außenspieler, zwei akrobatische Flugeinlagen aber auch 4 kassierte Tore später war meine Stimmung dann wieder etwas besser und die Perspektive auf das Spiel eine andere. Es stand 20:20. Verlängerung. 21:21 nach den ersten 5 Minuten der Overtime. Eine Minute vor dem Ende hatten wir bei 22:22 und eigenem Angriff dann alles in der Hand, vergaben, die Wilhelmsburger auch, dann wieder wir. Noch 20 Sekunden. Jetzt nur noch halten. Im 7-Meter-Werfen würde ich das Ding schon entscheiden. Noch 10 Sekunden. Ball auf Linksaußen der Wilhelmsburger. Der war bis dahin kaum in Erscheinung getreten. Der Ball läuft, noch 5 Sekunden, ich orientiere mich zur Mitte, der Gegenspieler wird nicht genug angegangen, reiß ihm doch den Arm ab, bemerke ich im Unterbewusstsein, noch 4 Sekunden, er wirft und der Ball klatscht absolut haltbar an den kurzen Innenpfosten und ins Tor. Ende. Es folgt der dämliche Epilog einer Siegermannschaft. Duschen. Bier.

Endstand 23:22 (HZ 8:9), 20:20 nach regulärer Spielzeit (HZ Verlängerung 21:21)

Tore: Malte 10, Martin (3+2), Lars und Flo (je 2), Sidney, Hatl und Henning (je 1),Brocky, Christian. Im Tor Paddy und Michi.

Morgen (Sonnabend) schon wieder ein Spiel. Aber jetzt können wir uns auf die Liga konzentrieren.

*Der Schiedsrichter entschied dies, nachdem Paddy bei einem Tempogegenstoß herauskam und zum Ball eilte, den auch ein gegnerischer Spieler bekommen wollte. Die Regeln sieht dann auch diese Strafe vor. Wir waren allerdings der Meinung, dass es eher eine normale 1:1-Situaton war, da der Spieler bereits nach vorne guckte und Paddy auch kommen sah und sie dann beide zum am Boden befindlichen Ball hechteten.

Michael Degenhard

Markus Fraikin

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