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29.03.2010: Heimpleite gegen den Klassenprimus
ATSV - HSV Hamburg II 28:38 (13:18)

Mit einem Sieg gegen den Tabellenführer hatte wohl niemand ernsthaft gerechnet. Und nachdem die Oberliga-Handballer des Ahrensburger TSV das Hinspiel gegen die Bundesligareserve des HSV Hamburg auch noch einigermaßen ausgeglichen hatten gestalten können, war wohl zumindest die Hoffnung da, den hohen Favoriten etwas zu ärgern. Dieses Vorhaben ist jedoch gründlich misslungen. Mit 28:38 (13:18) unterlagen die Stormarner am Ende mehr als deutlich und zeigten vor allem Anfang der zweiten Halbzeit, warum es derzeit zu mehr nicht reicht. In dieser Phase bestraften die Gäste die Fehler der Ahrensburger im Angriff gnadenlos und zogen vor allem durch Tempogegenstöße innerhalb von nur sieben Minuten von 19:14 auf 26:16 davon. Spätestens zu diesem frühen Zeitpunkt war die Partie endgültig entschieden.

Und das nicht nur wegen des hohen Rückstands, sondern auch, weil der ATSV nach dem Seitenwechsel führungslos agieren musste. Spielertrainer Roman Judycki hatte in der Halbzeitpause wegen angeblicher Schiedsrichterbeleidigung die Rote Karte gesehen und muss nun zusätzlich mit einer weiteren Sperre rechnen. „Das geht natürlich auf meine Kappe, ich muss da meinen Mund halten“, erklärte der Coach, der jedoch auch klarstellte, dass er den Unparteiischen seiner Ansicht nach nicht beleidigt hat: „Ich habe lediglich nachgefragt, warum er zwei Situationen gegen uns gepfiffen hat“, so Judycki. „Und dafür gibt es auch Zeugen.“

Da auch Kotrainer Florian Schmidt die Betreuung auf der Bank nicht übernehmen konnte, weil er erneut selbst zwischen den Pfosten auf dem Feld stand, übernahm nach Judyckis Verbannung auf die Tribüne Carsten Moritzen dessen Aufgaben, der wegen einer Lebensmittelvergiftung noch außer Gefecht war. Auch er konnte aber an der hohen Niederlage nichts mehr ändern.

Dabei hatte die Partie gegen den Klassenprimus durchaus vielversprechend angefangen. 20 Minuten lang konnten die Schlossstädter gut mithalten, nach einem zwischenzeitlichen 4:7 und 6:9 wieder ausgleichen und die Partie bis zum 10:10 vollkommen offen gestalten. Doch 5:1 Zeitstrafen gegen den ATSV in der ersten Halbzeit sorgten dafür, dass sich die Gäste bis zum Pausenpfiff noch eine komfortable Führung herausarbeiten konnten.

Nach dem Blackout der Ahrensburger nach Wiederanpfiff zog der HSV bis auf zwölf Tore davon, bevor sich die Judycki-Sieben zusammenriss und den Rückstand noch etwas verkürzen konnte. Einziger Lichtblick war die Tatsache, dass mit Hannes Grocholl und erstmals auch Joschka Grunwald, dem gleich auch sein erster Treffer gelang, zwei A-Jugendliche Oberligaluft schnuppern konnten.

Wie es für den ATSV in der nächsten Saison in der neuen Hamburg-Liga weitergeht, ist derweil noch nicht gänzlich geklärt. Judycki will sich noch diese Woche äußern, ob er weitermachen will. „Ich warte auf das Signal von ihm“, erklärt Lars Kiesbye, stellvertretender Abteilungsleiter des ATSV. „Dann werden wir uns zusammensetzen.“

Aufstellung Ahrensburg (Tore/Siebenmeter): Florian Schmidt, Raphael Orth - Christoph Palder (9), Ingolf Gonschorek (5), Markus Fraikin (4), Danny Farell (4/1), Philipp Köhler (2/1), André Peter, Said Evora, Robin Hoth, Joschka Grunwald (je 1), Christoph Strubel, Hannes Grocholl, Roman Judycki (n. e.).

HSV Hamburg II: Florian Meyer, Florian Knust - Jörn Kammler (11/7), Robert Schulze (10), Maximilian Ginders (7), Robin Morgner, Marcel Schliedermann, Jannik Genz (je 2), Christian Schwerin, Jannik Glückstadt, Markus Ginders, Henning Mauer (je 1), Morten Vammen, Nghadnjim Xhafolli.

Schiedsrichter: Gerhardus Böss, Michael Weißler (GW Eimsbüttel/Rellinger TV).

Siebenmeter: 3/2 - 7/7 (Palder scheitert an Meyer).

Zeitstrafen: 7:1 (Peter 14., 25., Strubel 15., 30., Evora 29., Palder 34., Grunwald 55.).

Rote Karte: Judycki (ATSV, 30., wegen Schiedsrichterbeleidigung)

Spielverlauf: 1:0 (1.), 1:2 (2.), 3:3 (6.), 3:5 (8.), 4:5 (9.), 4:7 (10.), 6:9 (14.), 9:9 (18.), 10:10 (20.), 10:14 (24.), 13:16 (29.), 13:18 (30.) - 14:19 (32.), 14:21 (34.), 15:21 (34.), 16:22 (36.), 16:26 (39.), 17:26 (40.), 18:27 (41.), 18:29 (42.), 19:31 (46.), 22:34 (52.), 24:34 (55.), 24:36 (54.), 26:36 (57.), 26:37 (58.), 28:37 (60.), 28:38 (60.).

 

 

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