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27.04.2009: Versöhnlicher Saisonabschluss mit Kantersieg gegen Hamburg-Nord
ATSV - SG Hamburg-Nord 30:20 (17:10)

Es war der versöhnliche Saisonabschluss, den sich Trainer Tilo Labs vorher gewünscht hatte. Mit 30:20 (17:10) fertigten die Oberliga-Handballer des Ahrensburger TSV die SG Hamburg-Nord ab und eroberten sich damit am letzten Spieltag den dritten Tabellenplatz zurück. „Das war von der Abwehrleistung und der Zusammenarbeit mit dem Torhüter her das Beste, was wir in dieser Saison gezeigt haben“, freute sich ATSV-Keeper Steffen Reider, der wieder den Platz des wegen des gleichzeitigen Auftritts der ATSV-Regionalliga-Frauen verhinderten Labs auf der Bank eingenommen hatte. „Jeder hat sich für den anderen krumm gemacht. Das war auch noch einmal ein Ausrufezeichen in Richtung neue Saison.“

Obwohl es in der Partie gegen die SG nur noch um die Ehre ging, legten sich die Stormarner richtig ins Zeug. Die Hamburger versuchten es vor dem Spiel zunächst mit Provokation und verlegten ihre Dehnübungen komplett an die Mittellinie, von wo aus dann in einer Reihe das ATSV-Aufwärmprogramm beobachtet wurde. Diese vor einigen Jahren vom AMTV Hamburg eingeführte Sitte hatte auch das THB Hamburg 03 bereits beim Spiel in der Heimgartenhalle versucht und war am Ende ebenfalls mit einer deutlichen Packung nach Hause gefahren.

Um die Motivation der Schlossstädter musste man sich also keine Sorgen machen. Zudem überraschten die Ahrensburger die SG mit einer ungewöhnlichen Deckungsformation. Weil auch im Auswärtsspiel in Ellerbek vor einer Woche die Abwehr mit zwei vorgezogenen Spielern fast noch zum Erfolg geführt hätte, wählte der ATSV auch diesmal die Vier-zwei-Variante. „So ist jeder Spieler gezwungen, mehr zu arbeiten“, erklärte Reider. Und das tat die gesamte ATSV-Defensive vorbildlich. Die SG Hamburg-Nord fand eine ebenfalls ungewöhnliche Antwort und wechselte bei jedem Angriff den Torhüter aus, um einen zusätzlichen Feldspieler zu bringen. Mit diesem Coup hatte die SG zum Beispiel zu Saisonbeginn die Partie in Esingen deutlich gewonnen. Doch heute lief es überhaupt nicht nach dem Geschmack von Trainer Erik Wudtke. Die Ahrensburger ließen bewusst fast nur Würfe von den Außenpositionen zu. Und von dort zeigte sich ATSV-Torhüter Nikolai Uhl nahezu unüberwindbar. Gleich drei Rechtsaußen verschlissen die Hamburger bereits in der ersten Halbzeit, die immer wieder an der „Schussfalle“ der Ahrensburger scheiterten. Und auch das Umschalten auf den Angriff funktionierte nach einer kurzen Gewöhnungszeit, in der Uhl zweimal mit dem Versuch scheiterte, aus dem eigenen Sechsmeterkreis das leere gegnerische Tor zu treffen.

Nach einigermaßen ausgeglichenem Beginn erarbeitete sich die Labs-Sieben einen Vorsprung, der Tor um Tor ausgebaut wurde. Durch vier ATSV-Treffer in Folge wurde dieser Vorsprung direkt vor der Pause sogar noch richtig deutlich. In Halbzeit zwei wurde es so zu keinem Zeitpunkt mehr spannend. Die SG Hamburg-Nord hatte nun das Experiment mit dem siebten Feldspieler wieder aufgegeben, kam aber trotzdem nicht näher heran. So hatte Reider die Gelegenheit, ab der 50. Minute noch einmal ordentlich durchzuwechseln. Auch das tat dem Spiel aber keinen Abbruch. Die Stormarner erhöhten zum zwischenzeitlichen 30:19 und gewannen am Ende überraschend deutlich mit zehn Toren Differenz.

Obwohl der vor der Saison avisierte Aufstieg deutlich verpasst wurde, hat der ATSV mit einer sehr guten Rückrunde gezeigt, dass in der nächsten Saison mit ihm zu rechnen sein dürfte. Der zweite Rang in der Rückrundentabelle reichte schließlich für Platz drei in der Endabrechnung. Und so wurde dieser dritte Rang am Abend noch lange in der Kabine und später auf Hamburgs sündiger Meile gefeiert.

Aufstellung Ahrensburg (Tore/Siebenmeter): Nikolai Uhl (1.-35. Minute, 37.-60.), Steffen Reider (35.-37. Minute) - Amen Gafsi (9/3), Thiago Santos (5), André Peter (4), Christoph Palder, Said Evora (je 3), Markus Fraikin (2), Christoph Reetz, Maximilian Ginders, Jörn Kammler (je 1), Frederik Jastrembski (1/1), Christoph Strubel, Christoph Stukenbrock.

Hamburg-Nord: Benjamin Schröder, Daniel Hempel - Nils Becker (5/3), Simon Osten, Tobias Heimer (je 3), Sebastian Bütow, Stefan Bormann (je 2), Per Becker, Alexander Zielske, Dennis von Seelen, Alexander Bär (je 1), Andreas Finnberg, Stephan Finnberg.

Siebenmeter: 5/4 : 6/3 (Gafsi mit Zeitüberschreitung - Uhl pariert gegen N. Becker und Bär, Bütow an den Pfosten).

Zeitstrafen: 4:2 (Uhl 35., Stukenbrock 43., Ginders 50., Strubel 57. - Bär 34., N. Becker 48.).

Spielverlauf: 1:0 (1. Minute), 1:2 (4.), 4:2 (8.), 5:3 (10.), 5:4 (11.), 7:4 (12.), 9:6 (15.), 9:8 (17.), 11:8 (21.), 11:9 (22.), 13:9 (25.), 13:10 (25.), 17:10 (59.) - 17:11 (31.), 20:11 (35.), 21:12 (37.), 21:14 (40.), 23:16 (46.), 25:16 (50.), 25:18 (52.), 26:19 (53.), 30:19 (57.), 30:20 (59.).

 

 

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