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29.09.2008: Hart erarbeiteter Heimsieg
ATSV - HSG Red Blue 30:26 (14:13)

Hans Riedel war bedient. Trotz des 30:26 (14:13)-Erfolges seiner Mannschaft gegen die HSG Red Blue hat der Trainer der Oberliga-Handballer des Ahrensburger TSV alles andere als einen ruhigen Abend erlebt. Bis zum Schluss musste sein Team kämpfen, um den zweiten Heimsieg perfekt zu machen. „Martin Jol hat am Samstag nach dem Erfolg der HSV-Fußballer von einem ‚schmutzigen Sieg‘ geredet und ich denke, dieser Begriff passt auch genau für das Zustandekommen unserer zwei Punkte“, resümierte Riedel.

 

Noch bis halb drei Uhr nachts tat der Coach kein Auge zu, sondern betrieb stattdessen zu Hause vor dem Fernseher Videoanalyse des Spiels. Und was er dort noch ein zweites Mal ansehen musste, gefiel ihm größtenteils überhaupt nicht. Nur 60 % der Ahrensburger Würfe fanden den Weg ins Tor, insgesamt 17 technische Fehler produzierten seine Schützlinge und scheiterten neun Mal bei 100%-igen Torgelegenheiten. „Das ist einfach zu wenig“, befand Riedel. Auch die Tatsache, dass neun der 26 Gegentore aus Tempogegenstößen, zweiter Welle und schneller Mitte resultierten, konnte ihn nicht zufrieden stimmen: „Da stimmte das Rückzugsverhalten nicht. Zum Glück haben wir selbst 15 Treffer aus Schnellangriffen erzielt, insofern ist zumindest diese Bilanz positiv“.

 

Die Schossstädter fanden eigentlich gut ins Spiel und erzielten gegen die 5:1-Deckung der Gäste zwei schnelle Tore aus dem Rückraum. Danach aber taten sie sich im Spielaufbau zusehends schwerer. Die Gäste gleichen aus, gingen ihrerseits in Führung und verteidigten diese bis zum 9:8 nach 24 Minuten. Dann erarbeitete sich der ATSV innerhalb von drei Minuten die erste Drei-Tore-Führung, die er allerdings bis zum Seitenwechsel bereits wieder verspielt hatte.

 

Und in Halbzeit zwei gab es das gleiche Bild. Nach wie vor konnten kaum Treffer aus dem Rückraum erzielt werden, und so waren es vor allem die Außenspieler, die den ATSV mit ihren Toren im Spiel hielten. Denn die Gäste, die im Februar sogar einen 35:27-Kantersieg in der Heimgartenhalle gelandet hatten, hatten inzwischen nicht nur ausgeglichen, sondern waren auch mehrfach in Führung gegangen. Riedel wechselte während der gesamten 60 Minuten viel, doch auch das brachte meist nicht die gewünschten Impulse. Die vorentscheidenden Szenen folgten dann zwischen der 48. und der 53. Minute. Innerhalb von 23 Sekunden stellte das Schiedsrichtergespann Andreas Knoblauch und Jörg Syring gleich drei ATSV-Akteure für zwei Minuten vom Feld. Aber diese Unterzahlsituation überstanden die Stormarner schadlos. Vor allem Torhüter Nikolai Uhl, der in der zweiten Halbzeit den Platz von Steffen Reider zwischen den Pfosten eingenommen hatte, glänzte jetzt bei vielen seiner insgesamt 17 Paraden. Auch von der Tribüne kam nach den Entscheidungen gegen den ATSV nun die nötige Unterstützung, und so erzielten die Ahrensburger mit großem Kampfgeist vier Treffer in Folge zum vorentscheidenden 27:23 sieben Minuten vor Ultimo. Insgesamt aber bleibt die Feststellung, dass die Riedel-Sieben auch im dritten Spiel ihr durchaus vorhandenes Potenzial noch lange nicht abrufen konnte.

 

Riedel hat nun zwei Wochen Zeit, um weiter an der Feinabstimmung zu arbeiten. Nach einem spielfreien Wochenende muss der ATSV dann am Samstag, dem 11. Oktober, beim Barmstedter MTV antreten und hat dort erneut Gelegenheit, seine Aufstiegsambitionen unter Beweis zu stellen. Anpfiff ist um 16 Uhr in der Halle Schulstraße.

 

Aufstellung Ahrensburg (Tore/Siebenmeter): Steffen Reider (1.-30. Minute, 7 Paraden), Nikolai Uhl (30.-60., 17 Paraden) – Christoph Stukenbrock (9/1), Thiago Santos (6/1), Said Evora (4), Jörn Kammler (4/1), Markus Fraikin (3), Christoph Strubel (2), André Peter, Christoph Palder (je 1), Christoph Reetz, Christian Bertram, Steffen Liepold, Frederik Jastrembski (n. e.).

 

HSG Red Blue: Thore Groth, Florian Dettmann – Timo Kretzschmanr (6), René Dambel (4), Jan Rautmann (4/1), Carmelo Hadeler, Philipp Korinth, Tim Witt (je 3), Christoph Schlüter, Jan Rosenthal, Lars Zimmermann (je 1), Hanno Jost.

 

Schiedsrichter: Andreas Knoblauch, Jörg Syring (TVB Hamburg/Meiendorfer SV).

 

Siebenmeter: 3/3 : 1:1.

 

Zeitstrafen: 4:3 (Liepold 9., Peter 48., Santos 48., Palder 49. – Schlüter 26., Witt 30., Zimmermann 60.).

 

Spielverlauf: 2:0 (2. Minute), 3:1 (4.), 3:5 (10.), 5:5 (11.), 5:6 (14.), 8:9 (24.), 11:9 (26.), 11:10 (26.), 13:10 (27.), 13:12 (29.), 14:12 (30.), 14:13 (30.) – 15:13 (31.), 16:14 (32.), 16:17 (35.), 19:20 (41.), 21:20 (45.), 21:21 (46.), 23:21 (48.), 23:23 (50.), 27:23 (55.), 27:25 (57.), 28:25 (57.), 28:26 (58.), 30:26 (60.).

 

 

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